Eine lösungsfokussierte Kurztherapie für das Management wird aus aktuellem Anlass in der folgenden Trilogie beschrieben; denn der Bedarf an Psychotherapie ist nicht nur in letzten Jahren grundsätzlich angestiegen. In der Gegenwart kommen noch psychische Belastungen aus der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine hinzu. Der 1. Teil gibt einen gerafften Überblick über die systemische Therapie als wissenschaftliche Grundlage der lösungsfokussierten Kurztherapie. Der 2. Teil widmet sich „Shit happens“ oder der Art, wie „der umherreisende Philosoph“ Carl Auer auf die lösungsfokussierte Kurztherapie vorbereitet. Der 3. Teil greift ihre Lösungsfokussierung und ihre Dauer sowie ihre Eignung zur Behandlung des Managements auf. Es geht also um die lösungsfokussierte Kurztherapie für das Management selbst.
Darstellung der Kurztherapie
Die Darstellung der Kurztherapie konzentriert sich auf die Schwerpunkte des „Shit happens“, damit dessen Vorteile als Kurztherapie für das Management deutlich werden.
Kurzbeschreibung der Kurztherapie
Die Kurzbeschreibung der Kurztherapie soll einem zusammengefassten Überblick dienen. In der Fachsprache Kurzzeitpsychotherapie genannt, ist sie auf die Dauer angelegt. Entsprechend wird sie von der Krankenkasse auf Antrag bezahlt. Mit 80 Prozent ist sie die am meisten genutzte Therapieform.
Ihre Wirksamkeit ist vor allem zur Behandlung belastender Lebensereignisse belegt. Doch sie ist auch für die Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Verhaltensstörungen, nicht aber von Persönlichkeitsstörungen nachgewiesen.
„Eine Kurzzeittherapie ist nützlich für Patienten, aber nicht für Kurzzeittherapeuten.“ (Steve de Shazer)
Dauer einer Kurztherapie
Die Dauer einer Kurztherapie beträgt 25 Behandlungsstunden.
- Sie beginnt mit einem Erstgespräch von 20 Minuten mit dem Psychotherapeuten. An dessen Ende einigen sich Klient und Therapeut auf die Therapieform, die allerdings nicht zwangsweise die Kurztherapie sein muss.
- Die restlichen 24 Behandlungsstunden sind in zwei Abschnitte zu je zwölf Behandlungsstunden von 50 Minuten gegliedert. Reicht der erste Abschnitt für die Behandlung nicht aus, kann der zweite Abschnitt bei der Kasse beantragt werden. Der Antrag ist frühestens nach der siebten Stunde zulässig.
Sollte die Kurztherapie nicht erfolgreich sein, ist sie in eine Langzeittherapie zu verlängern.
Ausnahme Strategische Kurztherapie
Eine Ausnahme unter den Kurztherapien ist die Strategische Kurztherapie (SKT). Sie ist keine systemische Therapie, sondern eine kognitive Verhaltenstherapie.
Sie wurde 1995 von Serge Klaus Dieter Sulz (* 1946) entwickelt und 2009 in Strategisch-Behaviorale Therapie (SBT) umbenannt; denn die Dauer einer Kurztherapie war nicht einzuhalten. Statt 25 waren 45 bis 60 Behandlungsstunden in der Praxis erforderlich geworden.
Zusammenfassung zur Darstellung der Kurztherapie
Die Kurztherapie ist eine kurzzeitige Psychotherapie. Sie ist die am meisten frequentierte Therapieform.
Ihre Wirksamkeit ist für Behandlungen von Depressionen und anderen Störungen nachgewiesen. Sie ist zeitlich auf 25 Behandlungsstunden ausgelegt. Reicht die Zeit im Einzelfall nicht aus, kann die Kurztherapie auf eine Langzeittherapie umgestellt werden. Eine Ausnahme bildet die Strategische Kurztherapie, die sich bereits 2009 aus der Kurzzeitigkeit verabschiedet hat.
Lösungsfokussierte Kurztherapie
Die lösungsfokussierte Kurztherapie (Solution Focused Brief Therapie), auch lösungsorientierte Kurztherapie genannt, ist eine spezielle Art von Gesprächstherapie.
Urheberschaft der lösungsfokussierten Kurztherapie
Die Urheberschaft der lösungsfokussierten Kurztherapie ist verschiedenen Psychotherapeuten zuzuschreiben.
Vorgestellt wurde sie von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg im Jahre 1982. Sie war gemeinsam mit Eve Lipchik (* 1931) im Brief Family Therapy Center, Milwaukee, entwickelt worden. Eine freundschaftliche Verbindung bestand immer zu John Weakland, der parallel in Palo Alto einem lösungsfokussierten Ansatz aus der Familientherapie nachging. Nicht zu vergessen sind die Denkanstöße von Carl Auer zu „Shit happens“.
Geistige Grundlagen der lösungsfokussierten Kurztherapie
Zu den geistigen Grundlagen gehören die Sprachspiele von Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951): „Ich werde auch das Ganze: der Sprache und der Tätigkeiten, mit denen sie verwoben ist, das „Sprachspiel“ nennen.“ „Philosophische Untersuchungen“, Teil I, Nr. 7., S.19).
Ferner zählen der radikale Konstruktivismus und die Kommunikationstheorie von Paul Watzlawick (siehe auch „Anleitung zum Unglücklichsein“) sowie der Palo Alto-Gruppe dazu.
Wahrnehmungen liefern kein Abbild der Wirklichkeit. Sie basieren immer auf einer Kombination aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistungen.
Ergänzend ist auf die Hypnotherapie von Milton Erickson zu verweisen. Das Unbewusste ist eine unermessliche Fundstelle von Erklärungen, das durch Hypnose zu erschließen ist.
Vernachlässigt von den Verfechtern der lösungsfokussierten Kurztherapie werden allerdings die Schriften von Charles S. Peirce (1839-1914). Er ist der Entdecker von Semiotik und Semiose (Schriften II, S. 486). Für die Psychlogie ist von Bedeutung: „Wahrnehmungsinhalte sind für die Psychologie Zeichen.“ (Schriften II, S. 524).
Merkmale der lösungsfokussierten Kurztherapie
Merkmale der lösungsfokussierten Kurztherapie sind von Carl Auer bereits im 2. Teil „Shit happens“ vorgedacht worden. Sie werden nun im 3. Teil ergänzt.
Merkmal 1: Lösung des Problems
Die Lösung des Problems hat sich nach den Wünschen und Zielen des Klienten zu richten.
Sie ist gegenwartsbezogen und der Zukunft zugewandt. Die Entstehung des Problems hat nämlich mit seiner Lösung nichts zu tun. Der Klient hat sich mit seinem Problem bereits beschäftigt. Deshalb ist er der Experte, der den Weg zur Lösung weisen kann.
Der Therapeut hat auf dem Weg zur Lösung die positiven Unterschiede in der Entwicklung des Klienten zu erkennen und zu verstärken. Dazu muss er dessen Ressourcen freilegen, ohne ihn zu überfordern. Dann gelingt es Therapeut und Klient gemeinsam, das Problem in kleinen Schritten zu lösen.
Der Klient ist der Experte zur Lösung des Problems; aber er bedarf der Anleitung durch den Therapeuten.
Merkmal 2: Gesprächstherapie
Die lösungsfokussierte Kurztherapie ist eine Gesprächstherapie, die auf der kommunikativen Interaktion basiert. Deshalb ist der gegenseitige Respekt von Therapeut und Klient wichtig. Der Therapeut übernimmt die Gesprächsführung, indem er die richtigen Fragen stellt. Der Klient folgt mit selbstbestimmten Antworten. So finden beide heraus, was zu ändern und zu verbessern ist.
Die „Wunderfrage“
Die „Wunderfrage“ hat de Shazer ersonnen, um den Klienten von seinem Problem abzulenken und dessen Blick auf die Lösung zu lenken.
Der Klient soll sich vorstellen, er habe einen tiefen traumlosen Schlaf verbracht. Während dieser Zeit geschieht ein Wunder, das alle Probleme des Klienten löst. Der Klient bemerkt das Wunder aber nicht. Woran würde er nach dem Aufwachen erkennen, dass dieses Wunder geschehen sei.
Während der Klient die Antwort gibt, beschäftigt er sich bereits unvoreingenommen mit der Lösung des Problems.
Die „Frage der ersten Stunde“
Die „Frage der ersten Stunde“ ist zwar nicht wörtlich gemeint. Sie richtet sich als erste Frage an die Aufmerksamkeit des Klienten auf die Lösung des Problems. Von den Belastungen des Problems in der Vergangenheit lenkt sie ihn ab. Die Fragestellung richtet sich darauf, was sich in seinem Umfeld gerade nicht ändern soll.
Die Antwort ist die Aufzählung der Umstände, die der Klient auch künftig behalten will. Er sondert alles aus, was nicht Teil seines Problems ist. Damit beginnt die Figuration der Lösung.
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Die „Wunderfrage“ und die „Frage der ersten Stunde“ bestimmen maßgeblich die Kommunikation der als Gesprächstherapie angelegten lösungsfokussierten Kurztherapie.
Merkmal 3: Ausgrenzen der Vergangenheit
Die Vergangenheit ist aus der Kurztherapie auszugrenzen; denn sie ist der ungesunde Teil der Zeit. Ein Blick auf die Vergangenheit bewirkt, dass sich der Klient mit seinen ihm bereits bekannten Defiziten beschäftigt. Durch die vergangenheitsbezogene Betrachtung wird der Klient unglücklich.
Wichtiger ist, dass er sich zur Lösung seines Problems am gegenwärtig positiv Erreichten orientiert. Die Gegenwart verdrängt die Vergangenheit und hindert ihn am Unglücklichsein. Warum Vergangenheit für das Unglücklichsein verantwortlich ist, erläutert Watzlawick am biblischen Beispiel von Lots Frau („Anleitung zum Unglücklichsein“, „Vier Spiele mit der Vergangenheit“, 2. Frau Lot, S. 23 f). Der eine Engel sprach: „Rette dein Leben und sieh nicht hinter dich.“ … „Und Lots Frau sah hinter sich und ward zur Salzsäule.“ (Altes Testament, Genesis, 19, 17 und 26).
Dazu ergänzt der Satiriker Ephraim Kishon: „Heute könnte sich Frau Lot getrost umwenden. Wo einst die sündigen Städte Sodom und Gomorrha standen, würde sie die neuen israelischen Pottasche-Werke erblicken, deren einzige Sünde darin besteht, dass sie mit Verlust arbeiten…“ („Drehn Sie sich um, Frau Lot!“, „Satiren aus Israel“.)
„Shit happens“.
Merkmal 4: Prinzip der Einfachheit
Das Prinzip der Einfachheit (Simplicity) hat schon Auer als „eine komplexe Aufgabe, Dinge zu vereinfachen“ definiert. Es lässt sich auch mit „Keep it simple“ (In der Kürze liegt die Würze). beschreiben.
Sechs Kriterien umreißen das Prinzip der Einfachheit:
- 1: Das Problem wird auf die Lösung fokussiert.
- 2: Die Vergangenheit wird ausgeblendet.
- 3: Nur beobachtbares Handeln zählt.
- 4: Lösungsversuche, die trotz Anstrengungen zu keinem nützlichen Ergebnis führen, sind aufzugeben und durch andere zu ersetzen.
- 5: Die positive Einstellung aller Beteiligten ermuntert zu lösungsgerechten Veränderungen.
- 6: Die Komplexität ist zu reduzieren, wo immer sie auftritt.
Diese sechs Kriterien beschreiben, wie sich das Prinzip der Einfachheit in der lösungsfokussierten Kurztherapie umsetzten lässt.
Zusammenfassung zur lösungsfokussierten Kurztherapie
Die lösungsfokussierte Kurztherapie wurde von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg parallel zu Forschungen der Palo Alto Gruppe entwickelt. Sie beruht auf philosophisch-psychologischen Grundlagen, die eine Veränderung der Perspektive beleuchten.
Vier Merkmale charakterisieren die lösungsfokussierte Kurztherapie. Sie geht erstens unbefangen an die Lösung heran, weil die Lösung nichts mit dem Problem zu tun hat. „Shit happens“. Sie stellt zweitens gegenwartsbezogene Fragen. Drittens schließt sie die Vergangenheit aus der Betrachtung aus und viertens stellt sie nach sechs Kriterien die Einfachheit in den Mittelpunkt der Kurztherapie. „Keep it simple.“
Lösungsfokussierte Kurztherapie für das Management
Die lösungsfokussierte Kurztherapie für das Management ist, von Ausnahmen abgesehen, die passende Psychotherapie für das Management.
„Shit happens“
„Shit happens“ ist zwar keine Erfindung von Carl Auer; aber er weist die Tiefgründigkeit der zwei Wörter nach. Auf „Shit happens“ kann man nur reagieren. Wenn „Shit happens“ im Betrieb, muss das Management tätig werden. Führt „Shit happens“ zu psychischen Störungen beim Management, wird eine lösungsfokussierte Kurztherapie für das Management notwendig.
Kürze der Kurztherapie
Die Kürze der Kurztherapie ist durch die Dauer von maximal 25 Behandlungsstunden definiert. Bereits zur Hälfte der Zeit sind Erfolge sichtbar, besonders gegenüber unbehandeltem Management.
Das Management ist in den Parametern „Zeit“ und „Geld“ zu denken gewohnt. Es setzt „Kürze der Zeit“ mit „Zeitersparnis“ gleich; also kommt eine Therapie in kurzer Zeit dem Zeitverständnis des Managements entgegen.
Lösungsfokussierung
Die Lösungsfokussierung ist eine Methode zur Lösung von Problemen. Sie wurde zwar im Rahmen der Familienpsychotherapie entwickelt; sie ist aber von anderen Bereichen übernommen worden. Dazu gehören Coaching, Seelsorge, allgemeine Pädagogik und Felder der sozialen Arbeit.
Darüber hinaus hat sich die Lösungsfokussierung im Management als Methode zur Entscheidungsfindung bewährt. Deshalb erkennt es diesen Entscheidungsweg in der lösungsfokussierten Kurztherapie wieder. Die Lösungsfokussierung erlöst die Kurztherapie aus ihrer Undurchsichtigkeit einer Blackbox. Sie hilft vielmehr, die Eintrittsbarriere zu senken und die lösungsfokussierte Kurztherapie für das Management als Hilfe anzunehmen.
Behandlungsgründe für das Management
Die Behandlungsgründe für das Management ergeben sich aus den psychischen Störungen, die nach menschlich schwer zu verkraftenden Entscheidungen einsetzen. Solche Entscheidungen entspringen der grundsätzlichen Pflicht des Managements, die Existenz des Unternehmens zu sichern.
Psychisch schwer zu treffende Entscheidungen
Psychisch schwer zu treffende Entscheidungen haben die Interessen der Belegschaft zurückzustellen. Sie berühren wie die Anordnung der Kurzarbeit die finanzielle Situation der Belegschaft. Entlassungen beenden nicht nur die Arbeitsverträge; sie greifen auch in die persönlichen Verhältnisse der betroffenen Mitarbeiter ein. Vorübergehende Firmenstillegungen, wie in der Corona-Pandemie vom politischen Krisenmanagement verfügt, zwingen das betriebliche Management zu harten Maßnahmen.
Folgen daraus sogar Firmenschließungen, ist das Management mit der Abwicklung der Firmen emotional am härtesten betroffen.
Belastungen durch die Corona-Pandemie
Belastungen durch die Corona-Pandemie wirken sich auf schwer zu treffende Entscheidungen zusätzlich aus.
Auswirkung 1: Betrübnis
Betrübnis befällt das Management von Unternehmen, die unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden haben. Die einen sind vom hohen Krankenstand in der Belegschaft betroffen. Die anderen haben die Auswirkungen der Entscheidungen des Krisenmanagements wie des Lockdown zu spüren bekommen.
Benachteiligt sind nämlich nicht nur die direkt betroffenen Firmen, sondern indirekt auch Unternehmen in deren Umfeld. So hat die Bundeskanzlerin eingestanden: „Wir haben nicht durchblickt“, dass vom Schließen der Autoverkaufshäuser auch die Auto-Konzerne in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Zu ergänzen ist, beeinträchtig waren auch deren Lieferanten und eventuell deren Lieferanten. In Gang gesetzt wurden ganze Schädigungsketten.
Das Management all dieser Firmen empfindet sich als Verlierer der Corona-Pandemie. Die Betrübnis wirkt sich auf das Treffen der notwendigen Entscheidungen zur Abwehr psychisch aus.
Auswirkung 2: Wut
Wut löst die Erkenntnis beim Management aus, dass und wie Betrüger Vorteile aus den politischen Corona-Maßnahmen schöpfen. Einige tricksen bei der Kurzarbeit; andere werten Beziehungen in Ministerien aus, um Masken zu verkaufen. Teilweise werden die Betrügereien nicht verfolgt, oder sie befinden sich am Rande der Legalität, so dass die Täter ihre Vorteile behalten.
Wut ergreift das Management rechtschaffener Unternehmen.
Auswirkung 3: Neid
Neid ist eine Reaktion des Managements von Verlierern gegenüber den Gewinnern der Corona-Pandemie. „Nach Katastrophen schrumpft unsere Toleranzbreite für zwischenmenschliche Ungleichheiten.“ konstatiert Helmut Schoeck (1922 -1993) („Der Neid“, S.348). Der Neid ist also eine Tatsache, die belastend wirkt. Damit stellt sich die Frage nach seiner Berechtigung nicht.
Neid erschwert psychisch die Entscheidungen des Managements grundsätzlich.
Auswirkung 4: Zerknirschung
Zerknirschung tritt gegenüber dem politischen Krisenmanagement auf. Selbst wohlversorgt und frei von Existenzängsten, beschädigt es Unternehmen mit Corona-Maßnahmen oder schickt sie in die Insolvenz. Die Zerknirschung des Managements wächst, wenn seine Firma von Fehlentscheidungen oder rechtswidrigen Eingriffen erfasst wird.
Befremdlich ist deshalb die öffentliche Einlassung des Ersten Bürgermeisters von Hamburg Ende April 2022, „Er und der Senat der Hansestadt seien mit sich im Reinen.“ Hamburg hatte bis zu diesem Datum die schärfsten Regeln zur Corona-Pandemie in der Bundesrepublik Deutschland.
Zerknirschung gegenüber dem politischen Krisenmanagement belastet das betriebliche Management betroffener Firmen in psychisch erheblichen Umfang.
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Vier Auswirkungen belasten das Management corona-bedingt zusätzlich bei psychisch schwierig zu treffenden Entscheidungen. Ob sie berechtigt sind, spielt für die Psychotherapie keine Rolle. „Shit happens“.
Belastungen durch den Krieg in der Ukraine
Welche Belastungen durch den Krieg in der Ukraine auftreten, lässt sich noch nicht abschließend feststellen. Die genannten Belastungen erscheinen allerdings in einem anderen Licht; denn das politische Krisenmanagement trifft Entscheidungen, die in Unternehmen eingreifen. Sanktionen gegen Russland sind ein Teil davon. Auswirkungen sind Schließungen von Firmen in Russland, die Beeinträchtigung von Lieferketten, der Ausfall von Energie und Rohstoffen sowie von Ersatzteilen. Sie stellen das Management vor Herausforderungen, die psychische Belastungen hervorrufen.
Andererseits kommen Repressalien der russischen Seite gegen das Management hinzu. Sie sollen die Aufgabe von Niederlassungen, die Reduzierung von Geschäftsfeldern sowie Entlassungen der Belegschaft verhindern. Dazu setzt die russische Seite besondere Druckmittel wie Verhöre, Bespitzelungen durch die Geheimdienste oder russische Nebengeschäftsführungen in den Unternehmen ein. Damit verstärken sie die psychischen Belastungen im Management extrem.
Weitere Kriegsfolgen werden sich aus der Rolle ergeben, die China gegenüber Russland, Europa oder den USA einnimmt. Es ist also mit weiteren Belastungen zu rechnen, die eine Kurztherapie für das Management erforderlich werden lassen.
Resümee zu der lösungsfokussierten Kurztherapie für das Management
Die lösungsfokussierte Kurztherapie beginnt mit dem Befund „Shit happens“. Sie ist auf kurze Zeit angelegt. Da sie ihren Fokus auf die Lösung und nicht auf das Problem legt, spricht sie das Management an; die Lösungsfokussierung ist dem Management als Methode zur Findung von Entscheidungen bekannt.
Der Behandlungsbedarf des Managements ergibt sich aus der Pflicht zu Entscheidungen, die psychisch belastend sind. Die Corona-Pandemie hat noch zusätzliche Belastungen hervorgerufen, die das Treffen und Umsetzen von Entschlüssen psychisch belasten. Von ähnlichen Belastungen ist auszugehen, die beim Krieg in der Ukraine auftreten.
Zur Behandlung steht die lösungsfokussierte Kurztherapie für das Management zur Verfügung.
Call-to-Action
Zur weiteren Lektüre werden empfohlen:
- Beitrag „Peter-Prinzip in der Politik“, Spot November 2021
- Beraterbrief „Überalterte Referenzen“, August 2008 (www.kettembeil.de)
Fazit
Die lösungsfokussierte Kurztherapie für das Management ist eine kurze psychische Behandlungsmethode, die ihren Fokus auf die Lösung legt. Therapiebedarf für das Management besteht bei der Unterstützung zur psychischen Verarbeitung schwieriger Entscheidungen. Er hat angesichts der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine deutlich zugenommen.
„Shit happens“, hat der Psychiater Steve de Shazer seiner Kunstfigur Carl Auer in den Mund gelegt. Aus dessen Schilderungen leitet er seine Therapiemethode ab, die unter Vernachlässigung der Vergangenheit des Problems den Lösungsfokus auf die Gegenwart richtet. „Shit happens“ führt zu der Erkenntnis „That´s Life“.
Die Kurztherapie besticht mit ihrer kurzen Dauer. Ihr Lösungsfokus liegt auf einer unbefangenen Betrachtung des Problems des Klienten. Sie behandelt es durch gesprächstherapeutische Vereinfachung. Dem Management kommt sie durch ihre Kürze und
lösungsfokussierte Entscheidungsmethode entgegen; denn sie kann den Belastungen der Corona-Pandemie gezielt begegnen, die dringend der Lösung durch eine lösungsfokussierte Kurztherapie für das Management bedürfen.
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