Empathie ist keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen. Zunächst ist klarzustellen, dass Empathie zu den emotionalen Zuständen gehört; Fachwissen dagegen ist eine Kategorie der Rationalität. Emotionalität und Rationalität passen kategorisch nicht zusammen. Deshalb hat die Aussage, dass Empathie keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen ist, zwei Facetten. Die erste ist ontologisch, nämlich die Feststellung einer Tatsache. Die zweite ist deontisch, also die Forderung, dass Empathie keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen enthalten soll. Diese zweite deontische Facette ist Gegenstand des folgenden Beitrags.
Empathie – keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen im Recruiting
Die Empathie darf keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen im Recruiting sein. Empathie ist die Fähigkeit, Emotionen, Gedanken oder Vorstellungen anderer zu verstehen, zu analysieren und deren Verhalten abschätzen zu können. Sie ist eine Gabe, aber auch eine Kompetenz im Führungsverhalten. Da sie berufliche Vorteile sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber mit sich bringt, wird sie im Arbeitsleben hochgeschätzt, aber auch überschätzt.
Deshalb liegt es im Trend, die Empathie im Recruiting zur Umgehung von Fachwissen zu nutzen. Das Recruiting ist eine Domäne, in der die Empathie dem Fachwissen vorgezogen wird. Dieser Vorzug reicht bis zur vollständigen Umgehung des Fachwissens. Doch diesem Trend ist Einhalt zu gebieten.
Ausnahme 1: Onboarding
Das Onboarding wird als eine Ausnahme genutzt, die Empathie als Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen zu verwenden. Es wird als Korrektiv von fehlendem Fachwissen beim Bewerber eingesetzt. Wenn ein Bewerber durch seine Empathie zum Kandidaten für die zu besetzende Position geworden ist, hat er die Einstellungsvoraussetzung der Empathie erfüllt. Sie ist es, die alle anderen Merkmale der Position dominiert.
Um nicht auf den empathischen Kandidaten aus anderen Gründen verzichten zu müssen, richtet die Personalabteilung ein spezielles Onboarding ein. Dieses Onboarding verbindet die Einarbeitung für die zu besetzende Position mit einem Konzept einer Vermittlung von Fachwissen, das dem Bewerber fehlt.
Die Wissensvermittlung wird auf die künftigen Kollegen verlagert. Diese Verlagerung ist eine Umgehung von Fachwissen im Recruiting, denn die Sicherstellung von Fachwissen wird auf das Onboarding übertragen. Die Empathie wird im Recruiting entlastet und enthält so die scheinbare Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen.
Bei der Bevorzugung der Empathie als Einstellungsvoraussetzung im Recruiting wird der Ausgleich von fehlendem Fachwissen des Bewerbers auf das Onboarding übertragen. Die künftigen Kollegen sollen das Fachwissen vermitteln; aber aus dieser Verlagerung auf das Onboarding erhält die Empathie im Recruiting keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen. Es entsteht keine Ausnahme.
Ausnahme 2: Recruiting von Führungskräften
Beim Recruiting von Führungskräften wird das Umgehen von Fachwissen mit Übergehen von Fachwissen bewirkt. Die Empathie scheint sich bei Führungspositionen zum wichtigsten Stellenmerkmal zu entwickeln. Die Führungskraft muss empathisch sein, um ihre Untergebenen zu verstehen und betriebsgerecht zu beeinflussen. Sie führt also im gegenseitigen Verständnis und in entspanntem Betriebsklima.
In der Führungspraxis wird die Empathie durch die Emotionale Führung ergänzt. Sie stellt dazu eine Kombination aus gefühlsorientiertem und visionärem Führungsstil bereit. Ihre Grundlage bilden die beiden Domänen Selbstwahrnehmung und Selbstmanagement der Emotionalen Intelligenz (siehe „Compassionate Leadership – Emotionale Führung” LINK).
Steht eine empathische Führungskraft zur Einstellung bereit, wird deren fehlendes Fachwissen übergangen. Das Führungsmanagement der künftigen Führungskraft wird auf die Empathie reduziert. Ihre künftigen Untergebenen werden für das Fachwissen zuständig.
Die psychische Verfassung der Belegschaft durch Empathie zu gestalten, ist eine wichtige Führungsaufgabe. Das Übergehen von Fachwissen der Führungskraft erfolgt durch Verlagerung des Fachwissens auf die Kompetenz der Untergeben. Deren Kompetenz hat aber eine andere Qualität. Das spezielle Führungs-Fachwissen zum Leading geht verloren. Deshalb darf die Empathie keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen in der Form des Übergehens sein.
Zusammenfassung zu „Empathie – keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen im Recruiting“
Die Empathie darf im Recruiting keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen sein. Das Sachgebiet Recruiting ist die Domäne, auf der die Empathie am häufigsten das Fachwissen umgeht.
Bei einer Personaleinstellung hilft das Onboarding der Empathie, das fehlende Fachwissen des Bewerbers zu umgehen. Das Konzept des Onboardings wird individuell dem Mangel an Fachwissen beim Bewerber angepasst. Die Belegschaft arbeitet ihren künftigen Kollegen nicht nur in die zu besetzende Stelle ein; sondern sie bildet ihn auch für diese Aufgabe aus, indem sie ihm das fehlende Fachwissen vermittelt.
Ist dagegen eine Führungsposition zu besetzen, kann die Empathie zum alles entscheidenden Stellenmarkmal mutieren. Sie übergeht das Fachwissen der Führungskraft, indem sie es auf die künftigen Untergebenen verlagert. Die Übergehung ist die Umgehung von Fachwissen beim Recruiting von Führungskräften.
In beiden Fällen geht Fachwissen verloren. Deshalb darf Empathie keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen sein.
Empathie mit der Frauenquote – keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen
Die Empathie mit der Frauenquote darf keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen sein. Mit Fachwissen ist das Fachwissen der Männer gemeint, das durch die Frauenquote bei der Stellenbesetzung ausgeschlossen wird. Die Frauenquote ist eine verkürzte Bezeichnung der Genderquote, auf die sie allerdings nicht beschränkt ist; denn die Bevorzugung von Frauen kann auch auf anderen geschlechtsspezifischen Erwägungen oder gar Vorurteilen beruhen.
Empathie mit der Frauenquote – das Vorurteil von der empathischeren Frau
Die Empathie mit der Frauenquote, das Vorurteil von der empathischeren Frau, stellt die Behauptung auf, dass Frauen über mehr Empathie als Männer verfügen. Diese Behauptung ist im Aufwind, da 2022 eine internationale Studie zu diesem Thema durchgeführt worden ist.
Die Berichterstattung der Presse im Jahr 2023 über diese Studie hat das Vorurteil von der empathischeren Frau verstärkt.
Die Presse behauptete:
- Diese gleichzeitig in 60 Ländern aufgelegte Studie liefere das Ergebnis, dass 60 Prozent der Frauen empathischer als Männer seien.
- Eine Bevorzugung der Frau wegen ihrer Empathie sei demnach keine Umgehung von Fachwissen.
Studie zum Vorurteil von der empathischeren Frau
Die Studie zum Vorurteil der empathischeren Frau beschränkt sich auf die kognitive Empathie. Sie fand 2022 fand unter dem Titel „Reading the Mind in the Eyes“ in 57 Ländern gleichzeitig statt. Sie verfügte über 300.000 Probanden im Alter zwischen 16 und 70 Jahren.
Ihre Grundlage war ein Augen-Test. Mit ihm sollte gemessen werden, ob ein Proband anhand von Bildern menschlicher Gesichter erkennt, wie es den abgebildeten Personen emotional geht.
Dieser Test wurde 1997 vom britischen klinischen Psychologen Simon Baron-Cohen, * 1958, entwickelt und im Jahr 2001 verfeinert. Er diente ursprünglich der Messung zur Theory of Mind bei Autisten.
Ergebnisse der Studie zum Vorurteil von der empathischeren Frau
Die Ergebnisse der Studie zum Vorurteil der empathischeren Frau liefern verschiedene Einsichten. Wichtig für deren Beurteilung ist, dass die Empathie auf ihre kognitive Variante beschränkt wurde. Allerdings ist sie die erste Studie, die auf einer breiten Datenbasis beruht.
Die Ergebnisse im Einzelnen:
- Die Datenbasis besagt: Die Studie wurde in 57 Ländern statt in 60 Ländern durchgeführt.
- In 21 Ländern gab es keine Unterschiede bei Männern und Frauen in der kognitiven Empathie.
- In 36 Ländern lagen die Frauen vorn.
- In keinemLand waren die Männer vorn.
- Die Zahl 60 Prozent ist nur eine Durchschnittszahl ohne individuelle Aussage.
- In jedem Einzelfall ist deshalb zu prüfen, ob die Frau wirklich über die errechnete Empathie verfügt und einem Mann vorzuziehen ist.
- Die Studie liefert keine Begründung für ihr Ergebnis; denn „Der Augen-Test zeigt, dass viele Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen Schwierigkeiten haben, Gesichtsausdrücke zu lesen.“
- Die Studie ist nicht genderspezifisch; denn „Studien über durchschnittliche Geschlechtsunterschiede sagen nichts über den Verstand oder die Fähigkeiten einer Einzelperson aus, da eine Person typisch oder atypisch für ihr Geschlecht sein kann.“
Die Ergebnisse der Studie haben zwar eine solide Datenbasis, liefern aber keine Begründung, warum Frauen über mehr Empathie als Männer verfügen. Sie bestätigen das Vorurteil von der empathischeren Frau nicht.
Zusammenfassung zu „Empathie mit der Frauenquote – keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen“
Die Empathie darf keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen durch die Frauenquote sein. Die Umgehung von Fachwissen ist auch als Bevorzugung von Frauen nicht tolerierbar. Mit Fachwissen ist das Fachwissen der Männer gemeint, sofern es in Konkurrenz zur Empathie einer Frau tritt. Die Frauenquote steht hier generell für alle Fälle unerklärbarer Bevorzugung von Frauen sowie für die Genderquote.
Das Vorurteil von der empathischeren Frau kann auch durch die Studie zur kognitiven Empathie 2022 nicht bestätigt werden. Ihre Ergebnisse lassen sich nicht begründen. Vielmehr ist im Einzelfall zu prüfen, ob die Frau über mehr Empathie als ein Mann verfügt. Eine generelle Bevorzugung von Frauen wegen Empathie ist unzulässig. Die Empathie darf keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen durch die Frauenquote sein.
Empathie mit Emotionaler Intelligenz – keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen im Arbeitsleben
Die Empathie mit Emotionaler Intelligenz ist keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen im Arbeitsleben. Die Emotionale Intelligenz ist mit der Empathie verbunden.
Auf der Grundlage dieser Verbindung stellt der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie Burkhard Voß, * 1963, die Frage: „Sind Empathie – Bedingung und Vorstufe einer wie auch immer gearteten Gefühlsintelligenz – sowie diese selbst in der Arbeitswelt entscheidender als Fachwissen?“ („Das Märchen von der emotionalen Intelligenz“, Playboy Ausgabe Oktober 2023, S. 59-60)
Emotionale Intelligenz im Arbeitsleben
Die Emotionale Intelligenz im Arbeitsleben sieht Voß in „Das Märchen von der emotionalen Intelligenz“ an verschiedenen Stellen verankert, nämlich bei:
- dem Recruiting
- der betrieblichen Produktivität
- den Führungskräften
- den Frauen in Führungspositionen.
Verantwortlich dafür sei die Management-Legende Jack Welch (1935 – 2020). Er habe die „emotionale Intelligenz zum Allheilmittel im Arbeitsleben hochgejubelt.“
Beim Recruiting dominiere die Emotionale Intelligenz als wertschätzende Motivation die Personalauswahl. Sie werde durch Assessment-Center unterstützt.
Bei der betrieblichen Produktivität garantiere die Emotionale Intelligenz den Wohlfühl-Faktor am Arbeitsplatzt. „Mit Produktivität allein punktet heute kein Unternehmen mehr, …“
Bei den Führungskräften schaffe die Emotionale Intelligenz die Kompetenz, „eigene Gefühle und die Gefühle anderer zu lesen gegebenenfalls zu verändern. Tolle Mathematiker, Ingenieure, Software-Entwickler? An der Spitze nicht so wichtig.“
Bei den Frauen in Führungspositionen herrsche Emotionale Intelligenz in höherem Maße als bei Männern vor. „Hier sind eher einfühlsame Jürgen Flieges in vielerlei Ausprägungen gefragt – am liebsten weiblich, denn Frauen, so die oft reproduzierte Botschaft, sind Empathie begabter als Männer. Sie schneiden in EQ-Tests, die emotionale Intelligenz zu messen vorgeben, im Durchschnitt angeblich besser ab.“
Kritik an der Emotionalen Intelligenz im Arbeitsleben
Zur Kritik an der Emotionalen Intelligenz im Arbeitsleben stellt Voß grundsätzlich klar: „Der Begriff der emotionalen Intelligenz ist nicht unumstritten.“ Er schlägt vor, die Emotionale Intelligenz positiv „als das zu betrachten, was sie immer schon war – ein Instinkt? Unbewusst gelerntes Fingerspitzengefühl?“. Im Grunde sei der Begriff der Emotionalen Intelligenz unsinnig und irreführend; „denn Gefühle und Intelligenz sind kategorial unterschiedliche Dinge.“
Mit folgenden Worten schließt Voß sein „Märchen von der emotionalen Intelligenz“ im Arbeitsleben ab: „So, wie die Glühbirne, das Penicillin oder die Relativitätstheorie nicht der Psyche einer Gruppe, sondern dem Geist von Individuen mit einzigartiger Fachkompetenz entsprungen sind, so wenig werden Unternehmen von Gefühlsmanagern zu Erfolgen geführt.“
Stellungnahme zur Emotionalen Intelligenz im Arbeitsleben
Die Stellungnahme zur Emotionalen Intelligenz im Arbeitsleben beschränkt sich auf einige Aspekte. Sie betreffen die Empathie, die keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen sein darf.
Die Emotionale Intelligenz nimmt in der Darstellung von Voß überwiegend die Position der Empathie ein, obwohl sie darüber hinaus geht. Empathie ist eine Grundlage der Emotionalen Intelligenz. Beide zusammen vereinigen sich im Arbeitsleben zur Emotionalen Führung. (siehe „Compassionate Leadership – Emotionale Führung“)
Die dadurch verursachten Ungenauigkeiten werden aber durch die Ergebnisse des „Märchens von der emotionalen Intelligenz“ mehr als ausgeglichen; denn es umfasst ein breiteres Spektrum als nur das Arbeitsleben. Es listet auch die Zweifel an den Genderunterschieden auf, die sich auf die Emotionale Intelligenz beziehen.
Inhaltlich ist diesem Märchen nichts hinzuzufügen. Die Emotionale Intelligenz basiert auf Empathie. Beide geben keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen.
Zusammenfassung zu „Empathie mit Emotionaler Intelligenz – keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen im Arbeitsleben“
Die Empathie mit Emotionaler Intelligenz ist keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen im Arbeitsleben; denn die Emotionale Intelligenz kann auch auf das Arbeitsleben angewandt werden. Dadurch kommt es zu einer Symbiose von Empathie und Emotionaler Intelligenz. Die Anwendung dieser Symbiose bezieht sich auf Recruiting, Produktivität im Arbeitsleben, Führungskräfte und die Genderfrage. Mit all diesen Themen setzt sie sich kritisch auseinander und verweist auf Ungereimtheiten. Allerdings ist die Emotionale Intelligenz aus psychologischer Sicht nicht unumstritten. Sie hat zwar einen Hype erfahren, in ihrer Anwendung im Arbeitsleben sind durchaus Zweifel angebracht. Sie überdeckt die Empathie, die ihre Grundlage ist; doch sie entspringt derselben psychologischen Betrachtungsweise des Mitgefühls mit anderen und deren Analyse. Wenn die Emotionale Intelligenz ein Märchen ist, darf sie erst recht keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen sein.
Empathie in der Wirtschaft – Umgehung von Fachwissen trotz mangelnder Erlaubnis
Die Empathie in der Wirtschaft kann eine Umgehung von Fachwissen trotz mangelnder Erlaubnis sein. Die unerlaubte Umgehung von Fachwissen in der Wirtschaft durch Empathie wird vor allem in Konzernen beklagt.
Beispiel: Konzerne
Das Top-Management weist Studien zufolge erhebliche Mängel an Fachwissen auf:
- Die Empathie des Top-Managements zählt mehr als Fachwissen. Diese Vorzugsstellung der Empathie reicht über die Grenzen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat hinaus. Schließlich können Vorstände des einen Konzerns Mitglieder des Aufsichtsrats eines anderen und umgekehrt sein.
- Die Top-Management-Positionen haben ähnliche Profile.
- Die Top-Manager verfügen über ähnliche Werdegänge.
- Alle Top-Manager der Konzerne zusammen bedienen ähnliche Netzwerke.
Für das Fachwissen im Top-Management der Konzerne sind die Gesellschafter zuständig. Deren Interessen werden oft bei Banken gebündelt.
- Die Banken vertreten gegenüber dem Aufsichtsrat die Rechte aus den bei ihnen deponierten Anteilsscheinen.
- Die Berichterstattung über die Interessenvertretung in Aufsichtsgremien gegenüber den Anteilseignern fällt häufig dürftig aus. Diese Dürftigkeit betrifft auch die Darstellung der Empathie als Umgehung von Fachwissen beim Top-Management.
- Da die Führungen der Banken Top-Manager von Konzernen sind, sind sie Teil nicht nur desselben Systems, sondern auch desselben Problems.
Zwar gilt auch für Top-Manager von Konzernen, dass Empathie keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen ist. „Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.“ (Bert Brecht (1898 – 1959), „Dreigroschenoper“)
Zusammenfassung zu „Empathie in der Wirtschaft – Umgehung von Fachwissen trotz mangelnder Erlaubnis“
Die Empathie in der Wirtschaft umgeht vielfach das Fachwissen ohne Erlaubnis. Nachgewiesen ist die Umgehung von Fachwissen beim Top-Management durch einschlägige Berichterstattungen der wirtschaftlichen Fachpresse. Der Mangel an Fachwissen beim Top-Management wird durch Empathie ersetzt. Das Top-Management ist eine Führungsclique, deren Mitglieder sich zu unterschiedlichen dienstlichen oder privaten Anlässen ständig begegnen. Diese Begegnungen wirken sich auf die Empathie aus. Mit anderen Worten: man kennt sich untereinander einfach zu gut.
Call-to-Action
Zur ergänzenden Lektüre wird auf die Blog-Beiträge
- „Compassionate Leadership – aber mit Empathie“
- „Hype im Management – Compassionate Leadership”
- “Compassionate Leadership – Emotionale Führung”
hingewiesen.
Fazit
Die deontische Facette der Umgehung von Fachwissen beschreibt die Forderung, dass Empathie keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen sein darf.
In der Betriebswirtschaft ist das Recruiting das Gebiet, auf dem die Empathie ohne Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen genutzt werden kann. Die unerlaubte Umgehung von Fachwissen kann auf das Onboarding verlagert werden, das sich an das Recruiting anschließt.
Die Frauenquote sowie die Behauptung, Frauen seien empathischer als Männer, werden ebenfalls zur Umgehung von Fachwissen genutzt. Das Fachwissen der Männer kann zugunsten der Empathie unerlaubt auf der Strecke bleiben
Die Emotionale Intelligenz, die auf der Empathie basiert, ist ebenfalls zur Umgehung von Fachwissen geeignet. Doch weder die Emotionale Intelligenz noch die Empathie allein dürfen der Umgehung von Fachwissen dienen.
Praktische Fälle der unerlaubten Umgehung von Fachwissen durch Empathie finden sich beim Top-Management von Konzernen. Deren Mangel an Fachwissen wird durch Empathie überdeckt. Verantwortlich für diesen Missstand ist die enge Verzahnung vom Top-Management in Konzernen und über die betriebliche Organisatin hinaus. Mit anderen Worten: man kennt sich untereinander einfach zu gut.
Festzuhalten bleibt: Empathie ist keine Erlaubnis zur Umgehung von Fachwissen.