Kafka feiert ein Jubiläum 2024 dank Max Brod. Es ist sein 100. Todestag, der ohne das Eingreifen von Max Brod nicht in diesem Umfang, vielleicht sogar überhaupt nicht begangen worden wäre. Brod hat nämlich mit der Veröffentlichung von den bisher nicht publizierten Werken, Notizen und Tagebuchaufzeichnungen von Kafka bereits kurz nach dessen Todestag im Juni 1924 begonnen. Durch die Fortsetzung bis zu seinem eigenen Lebensende hat er die Bekanntheit von Kafka gesteigert und so für eine unübersehbare Zahl an Resonanzen gesorgt, die 2024 einen Höhepunkt erreicht hat. Als Testamentsvollstrecker hat er Kafka und seinen literarischen Nachlass vor dem Vergessen bewahrt.
Nachlass von Kafka
Der Nachlass von Franz Kafka (1883 – 1924) ist die Grundlage für das Jubiläum zur 100. Wiederkehr seines Todestages am 03. Juni 2024.
Literarischer Nachlass und Verfügungsmacht der gesetzlichen Erben
Der literarische Nachlass und die Verfügungsmacht der gesetzlichen Erben gehen getrennte Wege. Rechtlich ist der Nachlass als Vermögen des Erblassers zu keiner Zeit ohne Eigentümer; denn mit dem Tod geht er als Erbschaft auf die berufenen Erben über. Berufen sind die Erben dann, wenn sie entweder gesetzlich oder testamentarisch zu Erben eingesetzt sind.
Der Nachlass ist zu unterschiedlichen Teilen und nach verschiedenen Rechtsinstituten auf seine Erben übergegangen. Max Brod (1884 – 1968) wird in einem Brief vom 29.11.1922 zum Testamentsvollstrecker über den schriftstellerischen Nachlass bestimmt. Bei der Durchsicht des Nachlasses hat Brod noch eine weitere fast deckungsgleiche testamentarische Verfügung aus 1921 gefunden.
Die Schwestern von Kafka haben als gesetzliche Erben sein sonstiges Vermögen erhalten.
Nachspiel zum literarischen Nachlass
Ein Nachspiel zum literarischen Nachlass lieferten sich elf Jahre lang die Israelische Nationalbibliothek und Kafkas Erben vor dem Obersten Gericht in Israel.
Der 1942 verwitwete Brod hatte seine Kafka-Handschriften 1947 seiner Sekretärin und Lebensgefährtin Ilse Ester Hoffe (1906 – 2007) vertraglich geschenkt und die Schenkung 1952 bestätigt. Nach seinem Tod 1968 erbte Hoffe Brods bedeutenden gesamten literarischen Nachlass unter der Bedingung, dass ihre beiden Töchter nur die materiellen Früchte daraus erben sollten.
Da Brod und Hoffe in Tel Aviv verstorben waren, beanspruchte die Israelische Nationalbibliothek die Erbschaft. Die Hoffe-Töchter wollten sie aber an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach verkaufen. Das Urteil erging 2016 zugunsten der Israelischen Nationalbibliothek.
Das Urteil ist zu Recht als teleologisch bezeichnet worden. Die Richter und Rechtsgutachter fahndeten von Anfang an nach Begründungen für den Verbleib des literarischen Nachlasses von Kafka in Israel.
Testament von Kafka
Das Testament von Kafka spielt eine Schlüsselrolle in seiner literarischen Karriere.
Wortlaut des Testaments
Der Wortlaut des Testamentes folgt auszugsweise dem Brief vom 29.11.1922 an Max Brod:
„… Wenn ich sage, daß jene 5 Bücher (Urteil, Heizer, Verwandlung, Landarzt, die Erzählung Hungerkünstler) gelten, so meine ich damit nicht, daß ich den Wunsch habe, sie mögen neu gedruckt und künftigen Zeiten überliefert werden, im Gegenteil, sollten sie ganz verloren gehen, entspricht dieses meinem eigentlichen Wunsch. Nur hindere ich, da sie schon einmal da sind, niemanden daran, sie zu erhalten, wenn er Lust dazu hat.
Dagegen ist alles, was sonst an Geschriebenem von mir vorliegt, … ausnahmslos soweit es erreichbar oder durch Bitten von den Adressaten zu erhalten ist … alles dieses ist ausnahmslos am liebsten ungelesen … zu verbrennen und dies möglichst bald zu tun bitte ich Dich.“
Stellungnahme von Brod zum Testament
Die Stellungnahme von Brod zum Testament fiel mehrschichtig aus:
- Beide Testamente veröffentlichte Brod in „Die Weltbühne“ vom 17.07.1924, also anderthalb Monate nach Kafkas Tod.
- Brod stellte klar, dass er sich nicht an die testamentarische Verfügung halten werde, den literarischen Nachlass zu verbrennen. Zur Begründung trug Brod vor, er habe Kafka nie im Unklaren darüber gelassen, dass er dessen Schriften nicht vernichten werde. In Kenntnis dieses Standpunktes habe Kafka ihn nicht als Nachlassverwalter abberufen. Daraus sei zu schließen, dass dieser sich selbst nicht schlüssig gewesen sei.
Rechtlich ist die Stellungnahme von Brod fragwürdig, aber sie hat die aufgebrachten Gemüter weitgehend beruhigt.
Jubiläum 2024 dank Max Brod
Das Jubiläum 2024 konnte dank Brod gefeiert werden. Er verstieß gegen die Verfügungen im schriftlichen Testament und hat so Kafka eine weltweite Beachtung zu seinem 100. Todestag beschert. Es beruht auf zwei Grundlagen.
Grundlage 1: Veröffentlichungen und Resonanzen bis zum 03.06.2024
Die Grundlage 1 basiert auf Veröffentlichungen und Resonanzen zu Kafkas Lebzeiten.
Kafkas eigene Veröffentlichungen bis 03.06.1924
Die eigenen Veröffentlichungen bis 03.06.1924 umfassen lediglich 350 Seiten seines Gesamtwerkes. Sie waren Literaturkennern durchaus bekannt. Doch handelte es sich bei ihnen nur um einen kleinen Kreis; denn Lesen als Beschäftigung war zu Kafkas Zeiten nur der Oberschicht und von ihr nur den Intellektuellen vorbehalten.
Wolff Verlag, Leipzig
Der Kurt Wolff Verlag, Leipzig (ab 1919 München) konnte die für damalige Verhältnisse erhebliche Menge von fast 300 verkauften Exemplaren in fünf Jahren aus vier Büchern von Kafka erzielen. Die Titel waren
- „Der Heizer“, Mai 1913
- „Die Verwandlung“, Oktober 1915
- „Das Urteil“, September 1916
- „Ein Landarzt“, Mai 1918.
Zusätzlich brachte Kafka die Erzählung „In der Strafkolonie“, 1919 in Buchform beim Kurt Wolff Verlag heraus. In seiner Besprechung in „Die Weltbühne“, 1920 vergleicht Kurt Tucholsky (1890 – 1935) unter dem Pseudonym Peter Panter diese Novelle anerkennend mit „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist. (Kurt Tucholsky, Gesammelte Werke, 2, 1919 -1920, S. 344 ff).
Obwohl die Veröffentlichungsquote einem Hauptgewinn für den Verlag gleichkam, kündigte der Verlag – nicht der Verleger persönlich – mit Schreiben vom 18.10.1923 den Verlagsvertrag. Das finanzielle Ergebnis lasse keine Honorarzahlung für das Geschäftsjahr 1922/23 zu; das Konto sei per 02.07.1923 geschlossen.
Verlag Die Schmiede, Berlin
Von der Kündigung unbeeindruckt, veröffentlichte Kafka den Erzählband „Ein Hungerkünstler“, März 1924 im Verlag Die Schmiede, Berlin.
Die gleichnamige Einzelerzählung daraus hatte er auf Wunsch von Brod bereits in „Die Neue Rundschau“, Heft Oktober 1922, aus dem S. Fischer Verlag, Berlin erscheinen lassen.
Resonanzen zu Kafkas Schriften bis 03.06.1924
Die Resonanzen zu Kafkas Schriften begleiten bereits seine eigenen Veröffentlichungen, wie der bereits zitierte Kurt Tucholsky beweist. Doch wertvolle Unterstützung erfahren sie durch den Prager Literaturkreis.
Der Prager Literaturkreis, der diesen Namen erst nachträglich von Max Brod erhielt, war eine Gründung vom Literaturkritiker Willy Haas (1891 – 1973). Der Literaturkreis traf sich im Café Arco in Prag. Er bestand aus Schriftstellern wie Kafka, Brod oder Franz Werfel (1890 – 1945) oder wie dem Literaturagenten Felix Weltsch (1884 – 1964).
Ein Sonderfall der literarischen Sympathie war der Nobelpreisträger für Literatur 1929 Thomas Mann (1875 – 1955). Mann und Kafka wären sich beinahe begegnet. Sie lasen die Werke voneinander. Kafka wurde von „Tonio Kröger“ zu „Das Schloss“ beeinflusst. Der „Zauberberg“ von Thomas Mann erschien 1924, dem Todesjahr von Kafka, und beschreibt Klinikaufenthalte, wie Kafka sie erlebt hat. Erst 1949 widmet Mann mit „Dem Dichter zu Ehren, Franz Kafka und „Das Schloß“ Kafka eine Hommage.
Grundlage 2: Veröffentlichungen nach 03.06.1924
Die Grundlage 2 fundiert auf den Veröffentlichungen nach dem 03.06.2024 durch Max Brod und den entsprechenden Resonanzen.
Publikationen durch Brod nach 03.06.2024
Die Publikationen durch Brod begannen nach dem Tod von Kafka am 03.06.1924.
Verlag Die Schmiede, Berlin: Im Jahre 1925 erschien „Der Proceß“ bei dem Verlag Die Schmiede, Berlin, der 1927 eingestellt wurde.
Kurt Wolff Verlag, München: „Das Schloß“, wurde durch den Kurt Wolff Verlag, München1926 veröffentlicht. „Amerika“ folgte 1927. Kurt Tucholsky lobte 1926 „Der Prozess“ als das stärkste Buch des Jahres und 1929 „Amerika“ als „wahren Klassiker der deutschen Prosa“ (Gesammelte Werke 4, 1925 – 1926 und 7, 1929).
Schocken Verlag, Berlin: „Beim Bau der chinesischen Mauer“ brachte Brod 1931 beim Schocken Verlag, Berlin heraus. Ab 1935 begann dort die Veröffentlichung einer sechsbändigen Gesamtausgabe der Werke von Kafka. Im Dezember 1938 wurde der jüdische Verlag von den Nazis geschlossen.
Verlag S. Fischer, Frankfurt: Im Jahr 1939 entkam Brod mit seiner Frau und einer Tasche voller Manuskripte von Kafka im Gepäck mit dem letzten Zug aus Prag. Es war der Tag der Annexion des tschechoslowakischen Sudetengebietes nach dem Münchner Abkommen vom 30. September 1938. In Palästina angekommen, legte Brod eine längere Pause der Veröffentlichungen der Werke von Kafka ein. Im Verlag S. Fischer, Frankfurt erschienen ab 1950 die 3. Ausgabe der „Gesammelten Werke“, die „Hochzeitsvorbereitungen auf dem Land“ 1953 und 1954 die „Beschreibung eines Kampfes“.
„Frankfurter Neue Rundschau“: Den „Brief an den Vater“, der auszugsweise in Brod „Franz Kafka. Eine Biographie“, Prag 1937 zu lesen war, brachte Brod 1952 in „Frankfurter Neue Rundschau“ heraus.
Resonanzen zu den Schriften von Kafka nach 03.06.1924
Einige Resonanzen zu den Schriften von Kafka nach dem 03.06.1924 belegen die Steigerung des durch Brod angestoßenen literarischen Interesses.
Walter Benjamin (1882 – 1940) schrieb mit „Bei Kafka schweigen die Sirenen. Franz Kafka. Zur zehnten Wiederkehr seines Todestages“ seinen bedeutendsten Essay über Kafka in der „Jüdische Allgemeine“, 1934.
Im Jahre 1943, also zum 60. Geburtstag von Kafka, veröffentlichte Albert Camus (1913 – 1960) in „L` Arbalète“ den Beitrag „Die Hoffnung und das Absurde im Werk von Franz Kafka“ (seit 1968 als Anhang zu „Der Mythos von Sisyphos, Ein Versuch über das Absurde“).
„Aufzeichnungen zu Kafka“ von Theodor Adorno (1903 – 1969) erschienen zum 70. Geburtstag von Kafka 1953 in „Die neue Rundschau“.
Zum 40. Todestag von Kafka 1964 stellte die US-amerikanische Publizistin Susan Sontag (1933 – 2004) fest, „Das Urteil“ sei „zum Opfer einer Massenvergewaltigung durch nicht weniger als drei Armeen von Interpreten“ geworden,…“ („Against Interpretation“). Zum 100. Geburtstag 1983 von Kafka wurde dieses Statement auf das Gesamtwerk ausgeweitet.
Dieser Auszug aus den Resonanzen zu den Schriften nach 03.06.2024 zeigt, dass die Interpretationsmöglichkeiten einer nach oben offenen „Richterskala“ folgen.
Todestag 1924 – Jubiläum 2024
Der Bezug des Todestages von Kafka am 03.06.1924 zum Jubiläum 2024 splittet die literarische Bedeutung janusköpfig auf.
Der Januskopf blickt rückwärts auf seine eigenen Veröffentlichungen und vorwärts auf seine Publikationen durch Brod. Der rückwärtige Blick geht bis in die Schulzeit von Kafka.
Der vorwärts gerichtete Blick reicht über das Lebensende von Max Brod bis in die Gegenwart, also bis 2024.
Obwohl der Blick einheitlich auf das Gesamtwerk gerichtet ist, bleibt er speziell bei den unveröffentlichten Texten janusköpfig. Kafka nennt seine Geschichte „Der Verschollene“; sie bleibt unveröffentlicht. Allerdings nimmt er ihr erstes Kapitel „Der Heizer“ in seine publizierte Sammlung „Betrachtung“ auf. Brod benennt das Buch „Der Verschollene“ zur Veröffentlichung aus kommerziellen Gründen in „Amerika“ um.
Jubiläumsjahr 2024
Das Jubiläumsjahr 2024 zum 100. Todestag von Kafka ist der aktuelle Höhepunkt der Bekanntheit, die Max Brod Franz Kafka beschert hat.
Originalschriften von Kafka sind auf Lizenzbasis in aller Herren Länder und in unterschiedlichen Ausgaben verfügbar. Zum Jubiläumsjahr erscheint „Der Proceß“ erstmalig auf Hebräisch, und zwar beim Schocken Verlag, Tel Aviv.
Reiner Stach (*1951) veröffentlichte mit „Franz Kafka, Der Process, Roman“ eine kommentierte Ausgabe zum Jubiläumsjahr 2024.
Biografien zu Franz Kafka
Für das Jubiläumsjahr 2024 erschienen unter anderem verschiedene Biografien von Kafka.
Klaus Wagenbach: Die erste Biografie, die sich kritisch mit der Deutungshoheit von Brod auseinandersetzte, brachte Klaus Wagenbach (1930 – 2021) mit „Franz Kafka. Biographie seiner Jugend“ 1985 heraus. Wagenbach hat sie 2006 letztmalig aktualisiert. Auf diesem Stand wurde sie zum Jubiläumsjahr nachgedruckt.
Peter-André Alt: Die Biografie von Peter-André Alt (*1960), „Franz Kafka, Der ewige Sohn“ ist entgegen dem Untertitel auf das intellektuelle Umfeld ausgerichtet. Sie wurde 2023 als 4.durchgesehene Auflage und Sonderausgabe mit Umschlagbild von 2017 publiziert; aktualisiert wurde sie nicht.
Rüdiger Safranski: Zu 2024 neu herausgekommen ist Rüdiger Safranski (*1945), „Kafka, Um sein Leben schreiben“. Diese Biografie zeichnet die Existenz nach, die Kafka in seinem Brief vom 14.08.1913 an Felice Bauer so darstellt: „Ich habe kein litterarisches Interesse sondern bestehe aus Litteratur, ich bin nichts anderes und kann nichts anderes sein.“
Reiner Stach hat sein Standardwerk von über 2.000 Seiten in „Die Kafka-Biographie in drei Bänden“ 2023 als Taschenbuchausgabe herausgebracht. Die Drehbücher für die sechsteilige ARD-Serie basieren auf dieser Biografie.
Presseberichte 2024
Zeitschriften und Zeitungen in nicht unerheblicher Zahl widmeten Kafka Titel oder Sonderausgaben zum Jubiläumsjahr 2024. Schier unzählige Experten kamen zu Wort, auch in Monografien. Die von Susan Sontag apostrophierten Armeen haben sich im Jubiläumsjahr 2024 vervielfacht.
„Rheinische Post“, Düsseldorf: Zum 100. Todestag griff Lothar Schröder, Leiter der Kultur-Redaktion, auf das Zitat von Susan Sontag zurück: „… (Kafka) sei „zum Opfer einer Massenvergewaltigung durch nicht weniger als drei Armeen von Interpreten“ geworden,…“. Er ergänzte: „Also alles geklärt? Glücklicherweise nicht.“. („Vor 100 Jahren starb einer der größten Dichter, Sieben Blicke auf Franz Kafka“, 31.05.2024)
„DER SPIEGEL“, Hamburg: Xaver von Cranach, Autor von „DER SPIEGEL“, konstatierte „… es gibt zu jeder Denkschule eine Kafka-Lektüre. Kafka jedoch scheint immer zu entwischen.“ („Die Verwandlung des Franz K.“, 01.06.2024)
Quintessenz
Die Quintessenz ist klar: Das höhepunktartige Jubiläum 2024 zu seinem 100. Todestag hat Franz Kafka seinem Mentor und Freund Max Brod zu verdanken.
Um das Werk von Franz Kafka der Nachwelt zu erhalten, hat Max Brod gegen das testamentarische Verbot der Veröffentlichung verstoßen. Mit der Publizierung dieses Testaments hat er seinen Verstoß zwar eingeräumt, aber zugleich gerechtfertigt: Brod habe ihn informiert, sich nicht an das Verbot zu halten. Kafka habe nichts dagegen unternommen.
Diese Einlassung mag rechtlich fragwürdig sein; doch der Zweck heiligt die Mittel. Jedenfalls sind die Kritiker verstummt, weil auch Brods Erfolg sie zum Schweigen gebracht hat. Dank Brod ist Kafka nämlich wie „Phoenix aus der Asche“ zum literarischen Star des 20. Jahrhunderts neben Thomas Mann aufgestiegen.
Brod selbst war zu Kafkas Lebzeiten der bekanntere Schriftsteller. Nach seiner Schreibpause, die seiner Emigration geschuldet war, machte er nach dem 2. Weltkrieg wieder von sich reden. Trotzdem scheint er dem Vergessen anheim zu fallen, vor dem er Kafka mehr als bewahrt hat, und nur noch in der Rolle von Kafkas Wegbereiter bekannt zu bleiben.