
Gruppendynamik vor dem Aus ist eine Befürchtung, seit die Generation Z in einem Zeitschrifteninterview vom Oktober 2024 mit Gruppenuntauglichkeit in Verbindung gebracht worden ist. Diese Verbindung ist entweder eine sensationelle Entdeckung aus der psychotherapeutischen Praxis oder nur eine spontane Vermutung des Interviewten. Die Nachfrage des interviewenden Redakteurs stieß auf eine unvermutete Sprachlosigkeit. Die Dichotomie dieser Äußerung bleibt also ungeklärt. Als Folge der Gruppenuntauglichkeit könnte die Gruppendynamik vor dem Aus stehen. In Teil 1 wird die Gruppe als Grundlage der Gruppendynamik analysiert. Der Teil 2 beschäftigt sich mit der Gruppendynamik und der Frage, ob die Gruppendynamik vor dem Aus steht.
Gruppe – Grundlage zur Gruppendynamik
Die Gruppe ist eine Grundlage zur Gruppendynamik, wie in Teil 1 ausführlich bearbeitet. Hier folgt eine kurze Zusammenfassung.
Gemeinschaften neben der Gruppe
Massenpsychologisch existieren folgende Gemeinschaften neben der Gruppe:
- Die Masse ist eine willkürliche Ansammlung von beliebig vielen Leuten. Sie ist durch Triebhaftigkeit, Reizbarkeit, Beeinflussbarkeit und die Sehnsucht nach einem Führer gekennzeichnet. Wer nicht zu ihr passt, wird verdrängt.
- Die Menge ist eine Pluralität an Leuten, die nichts miteinander zu tun haben. Sie bildet die Grundstruktur der Masse, allerdings fehlt es ihr an psychologischer Persönlichkeit.
- Die Klasse von Menschen hat gemeinsame Merkmale, aber kaum gemeinsame Interessen. Die Mitglieder kennen sich größtenteils untereinander nicht. Kommunikation und Interaktion sind nicht gefragt.
- Der Verband hat Ähnlichkeit mit einer Klasse. Allerdings verfügt er über mindestens ein den Mitgliedern gemeinsames Merkmal, aus dem er den Verbandszweck rekrutiert. Dieser Zweck ist die Handlungsanordnung an den Vorstand, in der Öffentlichkeit aktiv zu werden.
Psychologie der Gruppe
Der Einblick in die Psychologie der Gruppe analysiert die Gemeinschaft, die Organisation und die Phasen der Gruppe.
Gruppe als Gemeinschaft
Die Gruppe als Gemeinschaft hat folgende drei Merkmale:
- Der Kontakt bindet die Mitglieder der Gruppe eng aneinander.
- Der Zweck ist der Grund für die Existenz einer Gruppe.
- Das innere Band ist das Wir-Gefühl der Gruppe.
Organisation der Gruppe
Die Organisation bestimmt die Struktur der Gruppe und ordnet den Ablauf der Prozesse.
- Die Rollen sind die Stellenprofile der Gruppenmitglieder auf der Arbeitsebene.
- Die Hierarchie in einer Gruppe beschreibt ihre Führungsstruktur, bei großen Gruppen auch die Gruppenstruktur.
- Die Aufgabenverteilung in der Gruppe hat für die lückenlose Zuordnung der Aufgaben zu sorgen.
- Die Führung der Gruppe ist für ihren Erfolg ursächlich.
Gruppenphasen
Gruppenphasen sind Entwicklungsstufen einer Gruppe, die von der Gründung bis zur Auflösung reichen. Sie betreffen die Entwicklung der Verhältnisse der Mitglieder zueinander und untereinander. Danach richtet sich auch die Stabilität des Wir-Gefühls. Die Beachtung der Gruppenphasen ist eine der wichtigsten Anforderungen an die Führung der Gruppe.
Zusammenfassung zu „Gruppe – Grundlage zur Gruppendynamik“
Die Gruppe wurde massenpsychologisch dargestellt, weil sie die Grundlage zur Gruppendynamik ist. Sie ist von den anderen psychologischen Pluralitäten Masse, Menge, Klasse und Verband zu unterscheiden. Sie ist eine Gemeinschaft, die in Phasen abläuft und eine Zweck gebundene Organisation benötigt.
Gruppendynamik
Die Gruppendynamik wird erstmals 1939 von Kurt Lewin (1890 – 1947) innerhalb seiner Studien zur Feldtheorie in den 1920er und 1930er Jahren erwähnt.
Feldtheorie
Die Feldtheorie für die Psychologie entwickelte Lewin nach dem Vorbild der Lehre von den physikalischen Feldern.
Physikalische Feldtheorie
Die physikalische Feldtheorie war bereits im 19. Jahrhundert entstanden. Die mechanisch-kausale Beschreibung physikalischer Vorgänge wird ergänzt durch eine Beobachtung, die diese Vorgänge in einem Kontinuum wahrnimmt. Das Kontinuum ist das Feld, in dem sich jedes Objekt in wechselseitiger Abhängigkeit von anderen und seiner Umwelt bewegt.
Mittels Kraftlinien und Feldern hatte der englische Naturforscher und bedeutende Experimentalphysiker Michael Faraday (1791 – 1867) die Theorie des Elektromagnetismus angestoßen.
In seinen Gleichungen zur Elektrodynamik hatte der schottische Physiker James Clerk Maxwell (1831 – 1897) gezeigt, dass ein sich veränderndes Magnetfeld ein elektrisches Feld erzeugt. Auf dieser Grundlage hatte er die Existenz elektromagnetischer Wellen vorausgesagt, die der Physiker Heinrich Rudolf Hertz (1857 – 1894) im Jahre 1886 erzeugte.
Die theoretischen Physiker Albert Einstein (1879 – 1955) und Leopold Infeld (1898 – 1968) haben die Bedeutung des Kraftfeldes für die Relativitätstheorie beschrieben („Die Revolution der Physik“, S. 137 ff)
Psychologische Feldtheorie
Die psychologische Feldtheorie ist ein dynamisches Modell zur Analyse individuellen und sozialen Verhaltens in Gruppen. Sie greift gestaltpsychologisch auf die Termini Kraft und Macht zurück.
Kraftfelder der psychologischen Feldtheorie
Die Kraftfelder verfügen über antreibende und zurückhaltende Faktoren, die eine Situation bestimmen. Bedürfnisse setzen Energien frei, die Valenzen verleihen. Valenzen sind nicht Kraftfelder, sondern sie induzieren sie: „values are not force fields but they „induce“ forth field.“ (Kurt Lewin, „Field at a given Time”, 1943)
Machtfelder der psychologischen Feldtheorie
Machtfelder bestimmen das Tun und Lassen anderer, oder das Tun und Lassen ist von anderen abhängig. „Power fields refer to the power of another person to control the behavior of p.” (Kurt Lewin, „Constructs of Field Theory”, 1941/1951; siehe auch Fritz Heider, „Psychology of Interpersonal Relations”, S. 225 ff). Bestimmen heißt also auch Kontrolle der Handlungen anderer.
Psychologische Feldhandlungen
Psychologische Feldhandlungen sind Handlungen in wechselseitiger Abhängigkeit im Lebensraum. Konkretes Verhalten ist das Resultat von sich anziehenden und sich abstoßenden Kräften.
Gruppendynamik der Feldtheorie
Die Gruppendynamik der Feldtheorie findet in der Gruppe als Kraftfeld statt. Die Mitglieder der Gruppe interagieren miteinander. Sie verändern ihre Verhaltensweisen.
Definition der Gruppendynamik
Die Definition der Gruppendynamik lautet: Die Gruppendynamik bewirkt eine wechselseitige Beeinflussung der Mitglieder einer Gruppe untereinander. Sie führt zu einer Veränderung der Prozesse oder Strukturen innerhalb der Gruppe.
Die Gruppendynamik wirkt auch zwischen Gruppen, so dass sie in mehr als einer Gruppe Prozesse oder Strukturen verändert.
Die Motivationsforschung hat die Schwerpunkte der Gruppendynamik verschoben; nicht mehr Kraft und Macht stehen in ihrem Vordergrund, sondern die Veränderungen selbst.
Erscheinungsformen der Gruppendynamik
Erscheinungsformen der Gruppendynamik sind die Intra-Gruppendynamik, die Inter-Gruppendynamik und die Minimalgruppendynamik.
Intra-Gruppendynamik
Die Intra-Gruppendynamik gilt der wechselseitigen Beeinflussung von Gruppenmitgliedern mit dem Ziel der Veränderung der Gruppe.
Interventionen von außen verändern zwar die Gruppendynamik innerhalb der Gruppe, sind aber selbst keine Gruppendynamik. Ein Beispiel aus dem Arbeitsleben ist die Versetzung eines Teammitgliedes in ein anderes Team.
Inter-Gruppendynamik
Inter-Gruppendynamik ist die wechselseitige Beeinflussung zwischen Gruppen, die zu Veränderungen des Gruppengefüges führen.
Minimalgruppendynamik
Die Minimalgruppendynamik beschreibt eine geschrumpfte Gruppendynamik. Sie tritt ein, wenn eine Gruppe auf ihren Gruppenkorso geschrumpft ist.
Das ist beim Ringelmann-Effekt der Fall, sobald die typischen Faulenzer in der Gruppe auftauchen. Dasselbe gilt für Gruppenmitglieder, die Act Your Wage (nur das Nötigste tun) oder Quiet Quitting (Dienst nach Vorschrift) betreiben. Von Quiet Quittung bis zur Arbeitsverweigerung ist es nicht weit. In den diesen Fällen scheiden Mitglieder aus der Gruppe mental aus. Die Gruppendynamik wird minimalisiert.
Wirkungsweise der Gruppendynamik
Die Wirkungsweise der Gruppendynamik folgt den gruppendynamischen Prozessen und der positiven und negativen Gruppendynamik.
Gruppendynamische Prozesse
Gruppendynamische Prozesse ergeben sich aus:
- Rollenverteilung
- Leistungsnormen
- Gruppenphasen
- Teamentwicklung
Diese vier Kriterien sind individuelle Merkmale der jeweiligen Gruppe.
Positive Gruppendynamik
Die positive Gruppendynamik ist entsprechend der positiven Psychologie vorwärts gewandt, also am Gruppenziel orientiert. Ihre Hauptaufgabe ist es, sinnvolle Rollen zu kreieren, die Verantwortlichkeiten angemessen zu verteilen und auf Kompetenzverteilung zu achten.
Einen Projektverlauf strukturiert die Positive Gruppendynamik nach folgenden Kriterien:
- Soziale Rollenverteilung
- Stärkung des Wir-Gefühls
- Respektvolle Zusammenarbeit
- Wechselseitige Information / Beeinflussung der Projektarbeit
- Kommunikation der Lernerfolge aus den Teilergebnissen des Projektverlaufs
- Anpassung der Kompetenzen an der Projektverlauf
- Positiver Gruppenzwang
Diese sieben Kriterien dienen der psychischen Stärkung der Gruppenarbeit in jeder Phase eines Projektes. Der positive Gruppenzwang soll sicherstellen, dass alle Mitglieder der Gruppe immer ihr Bestes geben.
Negative Gruppendynamik
Die negative Gruppendynamik ist durch folgende Kriterien gekennzeichnet:
- Es ist kein gemeinsames Gruppenziel vorhanden.
- Die Rollenverteilung ist unklar.
- Die kollektive Wirksamkeit geht verloren.
- Das Konfliktniveau steigt.
- Die Formen des sozialen Faulenzens setzen ein.
- Die Gruppe spaltet sich in Subgruppen auf.
- Der negative Gruppenzwang verlangt die Unterordnung der Mitglieder durch Aufgeben der eigenen Persönlichkeit.
Diese sieben Kriterien der negativen Gruppendynamik beschreiben das Konfliktpotenzial einer Gruppe.
Zusammenfassung zu „Gruppendynamik“
Die Gruppendynamik hat sich aus der psychologischen Feldtheorie von Kurt Lewin entwickelt, die wiederum an die physikalische Feldtheorie anschließt. Psychologische Handlungen finden in Kraftfeldern und Machtfeldern statt. Die Gruppendynamik verändert die Verhaltensweisen der Gruppenmitglieder untereinander in den Kraftfeldern. Sie wirkt auch zwischen Gruppen.
War die Gruppendynamik ursprünglich auf ihre Dynamik fokussiert, stehen in Folge der Motivationsforschungen die Veränderungen der Prozesse und Strukturen im Vordergrund. Intra-Gruppendynamik und Inter-Gruppendynamik beschreiben die Lokalisation der Gruppendynamik. Die gruppendynamischen Prozesse verlaufen entweder nach den Regeln der positiven oder der negativen Gruppendynamik. Die Minimalgruppendynamik setzt ein, sobald Mitglieder mental ausgeschieden sind.
Damit ist alles zur Gruppendynamik gesagt, das für die Beantwortung der Frage nötig ist, ob sich die Gruppendynamik vor dem Aus befindet.
Gruppendynamik vor dem Aus
Die Gruppendynamik steht vor dem Aus, wenn es keine Gruppen mehr gibt oder eine Gruppe ihre erforderliche Mindestzahl unterschreitet.
Sachverhalt zum Aus der Gruppendynamik
Der Sachverhalt zum Aus der Gruppendynamik entstammt einem Zeitschrifteninterview aus Oktober 2024.
Unter Bezug auf seine beruflichen Erfahrungen unterstellt der Interviewte, ein bekannter Psychologe, der Generation Z Gruppenuntauglichkeit. Auf Nachfragen hält er sich bedeckt.
Da die Zeitschrift Qualitätsjournalismus betreibt, ist von einer Freigabe des Interviews durch den Psychologen auszugehen. Eine Autorisierung von Interviews ist in Deutschland zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber journalistische Praxis.
Schlüsselwort Generation
Das Schlüsselwort des Interviews ist Generation.
Allgemeine Definition von Generation
Die allgemeine Definition einer Generation lautet:
Die Generation ist eine Ansammlung mit gemeinsamen Merkmalen in einem bestimmten Zeitraum. Die Generationen folgen in einem festen Zeitraum aufeinander.
In diesem Beitrag ist die Generation der Mensch. Das Verständnis von Generationen ist vom jeweiligen Kulturkreis abhängig. Hier wird der Kulturkreis der westlichen Welt zugrunde gelegt.
Generation in der Biologie
Die Generation in der Biologie ist abhängig vom Alter der Mütter bei der Geburt.
Es lag bis 1900 bei 30 – 40 Jahren. Im 20. Jahrhundert fiel es ab, weil das Alter der Mütter zeitweise auf 25 Jahre absank. Im Jahr 2020 waren es 29,9 Jahre. Aktuell ist die Generation 30 Jahre lang.
Generation der Geschichtsphilosophie
Die Generation der Geschichtsphilosophie hat der spanische Philosoph José Ortega y Gasset (1883 – 1955) in seinen philosophischen Vorlesungen definiert:
„Generation ist die menschliche Variation in dem strengen Sinne. … Ihre Vertreter bringen gewisse typische Merkmale, Anlagen, Vorlieben in die Welt, und dies … unterscheidet sie von der vorhergehenden Generation. … ,“ („Was ist Philosophie?“, Das Drama der Generationen, S. 30)
Soziale Generation
Die soziale Generation ist eine Festlegung der Demografie. Ihre Bedeutung gewann sie in früheren Zeiten zur Beschreibung der verlorenen Generationen. Gemeint sind die Generationen, die unter den Folgen von Kriegen zu leiden hatten, der beiden Weltkriege und des Korea-Kriegs.
Lost Generation
Lost Generation geht auf die amerikanische Schriftstellerin Gertrude Stein (1874 – 1946) zurück, die einen Salon in Paris führte. Auch der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway (1899 – 1961) besuchte ihn. (Gertrude Stein, „Autobiographie von Alice B. Toklas“, S. 232 ff)
Laut Hemingway brachte Stein 1921 ihren alten Ford T in die Werkstatt, weil sie Ärger mit der Zündung hatte. Der Monteur, der im letzten Kriegsjahr Soldat war, hatte sie nicht „serieux“ behandelt. Auf ihre Beschwerde wurde er vom Inhaber zurechtgewiesen. „Ihr seid alle eine génération perdue.“
Gertrude Stein übersetzte den Ausdruck ins Englische: Lost Generation. Zu den Künstlern, die ihren Salon besuchten, sagte sie: „All ihr jungen Leute, die ihr im Krieg wart. Ihr seid eine verlorene Generation.“ … „Streiten Sie nicht mit mir, Hemingway“, sagte Miss Stein. „Das führt zu nichts.“ (Ernest Hemingway; Paris – Ein fest fürs Leben“, S. 39 f)
Auf diesem Weg gelangte die Lost Generation in die Literatur, nicht nur in die amerikanische, sondern in die Weltliteratur. Der deutsche Schriftsteller Erich Maria Remarque (1898 – 1970) verwandte 1928 die Verlorene Generation in seinem Welt-Bestseller „Im Westen nichts Neues“.
Aufzählung der sozialen Generationen
Die Aufzählung der sozialen Generationen beginnt mit den Geburtsjahrgängen der Verlorenen Generation.
- 1883 – 1900 Lost Generation: Kämpfer des Ersten Weltkrieges
- 1901 – 1927 Greatest Generation: Veteranen des Zweiten Weltkrieges
- 1928 – 1945 Stille Generation: Teilnehmer am Korea-Krieg
- 1946 – 1964 Babyboomer: Nachkriegsjahrgänge der steigenden Geburtenraten
- 1965 – 1979 Generation X: Generation mit normalen Geburtenraten
- 1980 – 1995 Generation Y: Millennials, Menschen mit noch analoger Kindheit
- 1996 – 2009 Generation Z: Generation Smartphone, erste digitale Generation
- 2010 – 2024 Generation Alpha: stärker digital als Gen Z, neue Bildungsinhalte
- 2025 – 2039 Generation Beta: KI, Fake News, völlig neue Berufsbilder
Gegenwärtig haben die sozialen Generationen ab Babyboomer praktische Bedeutung für den demografischen Wandel in der Arbeitswelt und als Zielgruppen für Kommunikation, Marketing und Werbung.
Zielwort Generation Z
Das Zielwort Generation Z soll im gruppendynamischen Sachverhalt begründen helfen, warum die Gruppendynamik vor dem Aus steht.
Die Generation Z ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet:
- Ständig online: Sie geht in der digitalen Welt auf.
- Entscheidungsschwach: Sie ist mit den vielen Informationen überfordert.
- Hoher Leistungsdruck: Er entsteht durch ständige Vergleiche in den sozialen Medien.
- Unverbindlich: Die Entscheidungen halten nur bis zur nächstbesseren Entscheidung.
- Familiengeborgenheit: Die Familie wird als Rückhalt gebraucht, weil die digitalen Kontakte nur flüchtig sind.
- Einstellung zur Arbeitswelt: Sie ist gegenüber dem Arbeitgeber nicht loyal, zweifelt die Sinnhaftigkeit der Arbeit an, will Spaß an der Arbeit und meidet Wochenendarbeit und Überstunden. Sie strebt nach Work-Life-Balance.
- Selbstverwirklichung: Sie betreibt eine attraktive Freizeitgestaltung.
Die Generation Z (1996 – 2009) ist die erste Generation, die vollständig mit dem Smartphone aufgewachsen ist. Es wurde 2007 eingeführt und hat Kommunikation und Konsumverhalten er Generation Z grundlegend geprägt.
Gruppenuntauglichkeit der Generation Z
Die Gruppenuntauglichkeit der Generation Z ist das Attribut aus dem gruppendynamischen Sachverhalt. Sie ist eine Feststellung aufgrund beruflicher Erfahrungen. Begründet wird sie nicht. Außerdem bleibt offen, ob sie der ganzen Generation oder nur einzelnen ihrer Mitglieder zugeschrieben wird.
Gruppenunwilligkeit
Die Gruppenunwilligkeit wird im gruppendynamischen Sachverhalt nicht angesprochen. Während die Gruppenuntauglichkeit eine objektive Unfähigkeit ist, handelt es sich bei der Gruppenunwilligkeit um ein rein subjektives Verhalten.
Die Merkmale der Generation Z beinhalten keine objektiven Kriterien, die auf eine Gruppenuntauglichkeit hinweisen. Allerdings lassen sie die Möglichkeit einer Gruppenunwilligkeit zu. Deshalb kommt die Gruppenuntauglichkeit nur als Grenzfall der Gruppenunwilligkeit in Betracht.
Sofern die Gruppenuntauglichkeit als Grenzfall der Gruppenunwilligkeit auftritt, wird sie zur Gefahr für die Gruppendynamik; denn sie zielt auf das Ende der Gruppe ab.
Abwendung der Gruppenuntauglichkeit von der Generation Z
Die Abwendung der Gruppenuntauglichkeit von der Generation Z hat durch die Führung der Gruppe zu erfolgen. Dabei muss die Gruppenführung die Gruppenuntauglichkeit nicht nur von der Generation Z abwenden, sondern auch ihre Gruppenunwilligkeit überwinden. Durch den Einsatz der Gruppendynamik kann sie die Mitglieder einer Gruppe in den Kraftfeldern wechselseitig beeinflussen. Unter diesem Einfluss verändern sich die Prozesse und die Struktur der Gruppe. Gruppenuntauglichkeit und Gruppenunwilligkeit entfallen.
Das Verschwinden der Generation Z
Das Verschwinden der Generation Z hat keine Auswirkung auf die Gruppendynamik; denn es führt nicht dazu, dass auch die Gruppendynamik verschwindet.
Die Liste der sozialen Generationen zeigt, dass ein vollständiges Verschwinden der Generation Z durch die vorherigen sozialen Generationen aufgefangen werden kann.
Einem Verschwinden der Generation Z im Arbeitsleben kann mit einem ausreichenden Potenzial an Arbeitskräften aus den vorherigen sozialen Generationen begegnet werden. So sind die Angehörigen des jüngsten Jahrgangs der Generation Babyboomer, also der ältesten Generation am Arbeitsmarkt, erst 60 Jahre alt.
Ein Ende der Generation Z ist nicht in Sicht.
Ergebnis zu „Gruppendynamik vor dem Aus“
Der Sachverhalt zum Aus der Gruppendynamik unterstellt der Generation Z Gruppenuntauglichkeit.
Das Schlüsselwort Generation kommt in verschiedenen Bereichen vor. Als soziale Generation deckt es den Zeitraum von 160 Jahren mit neun Generationen ab, darunter die Generation Z.
Im Sachverhalt zum Aus der Gruppendynamik wird der Generation Z Gruppenuntauglichkeit attestiert. In Wirklichkeit ist diese Gruppenuntauglichkeit eine Gruppenunwilligkeit. Sie ist durch eine geeignete Gruppenführung zu überwinden, damit die Gruppendynamik nicht vor dem Aus steht.
Die negative Wirkung der Generation Z kann durch die vorhergehenden sozialen Generationen aufgefangen werden. Im Arbeitsleben sind noch Jahrgänge der Generation Babyboomer vertreten, so dass genügend Ersatzpersonal vorhanden ist.
Call-to-Action
Zur ergänzenden Lektüre sind die Blogbeiträge
empfohlen.
Fazit
Infolge der Gruppenuntauglichkeit der Generation Z könnte die Gruppendynamik vor dem Aus stehen, wie ein Zeitschrifteninterview zu suggerieren scheint.
Die Gruppe ist die Voraussetzung zur Gruppendynamik. Sie ist massenpsychologisch eine Gemeinschaft neben der Masse, der Menge, der Klasse und dem Verband. Sie besteht aus einer Mindestzahl an Mitgliedern, die einen gemeinsamen Zweck verfolgen. Ihre Organisation setzt sich aus den Rollen der Mitglieder, einer Hierarchie und ihrer Führung zusammen. Ihre Existenz ist in Gruppenphasen unterteilt.
Die Gruppendynamik bewirkt Veränderungen in der Gruppe. Sie wurde anhand der Forschungen zur psychologischen Feldtheorie von Kurt Lewin entdeckt. Sie vollzieht ihre Prozesse positiv wie negativ innerhalb von Gruppen und zwischen Gruppen.
Die Generation ist ein Schlüsselwort zur Frage, ob die Gruppendynamik vor dem Aus steht. Beachtenswert sind die sozialen Generationen. Zu ihnen gehört die im Sachverhalt zum Aus der Gruppendynamik erwähnte Generation Z. Die ihr zugeschriebenen Merkmale lassen weniger auf eine Gruppenuntauglichkeit als auf eine Gruppenunwilligkeit schließen. Durch eine geeignete Führung der Gruppe sind Gruppenunwilligkeit und Gruppenuntauglichkeit abzuwenden.
Ein Ende der Generation Z steht nicht zu befürchten. Sollte die Generation Z teilweise verschwinden, können die vorhergehenden sozialen Generationen die damit verbundenen Nachteile auffangen.
Die Antwort auf die in der Überschrift aufgeworfene Frage lautet: „Die Gruppendynamik steht nicht vor dem Aus!“