
Brain rot ist das britische Wort des Jahres 2024. Wörtlich übersetzt, heißt es Hirnfäule. Der Oxford English Dictionary, das umfangreichste Lexikon der englischen Sprache, ergänzt die Übersetzung um eine moderne Fassung. Danach meint Brain rot die Gefahren und Folgen übermäßigen Konsums trivialer Inhalte für den Nutzer. Speziell folgen die Gefahren für Brain rot aus der steigenden Zahl der Online-Informationen; generell erweitern sie sich auf das gesamte Freizeitverhalten. Brain rot wird so zum Wort des Jahres 2024 über den englischen Sprachraum und seine Begrenzung auf 2024 hinaus.
Wahl vom britischen Wort des Jahres 2024
Die Wahl vom britischen Wort des Jahres 2024 wurde für den englischen Sprachraum traditionell von der Oxford University Press vorgenommen, die den Oxford English Dictionary verlegt. Dessen Redakteure hatten bei ihrer Befragung 37.000 Personen eine Shortlist von sechs Vorschlägen vorgelegt.
Sieger der Wahl: Brain rot
Sieger der Wahl zum britischen Wort des Jahres 2024 wurde Brain rot.
Die wörtliche Übersetzung lautet Hirnfäule, wobei rot denselben Stamm wie das deutsche Wort verrotten hat. Doch der Oxford English Dictionary liefert zu Brain rot noch eine modernisierende Ergänzung. Brain rot sei „die vermeintliche Verschlechterung des geistigen Zustands einer Person, die vor allem als Folge des übermäßigen Konsums von als trivial oder wenig herausfordernd beurteilten Inhalten (heute insbesondere Online-Inhalten) angesehen wird.“
Ursprung des Wortes Brain rot in 1854
Der Ursprung des Wortes Brain rot, das durch seine Wahl zum britischen Wort des Jahres 2024 einen Hype erlebt, geht auf den US-amerikanischen Schriftsteller und Philosophen Henry David Thoreau (1827 -1862) und das Jahr 1854 zurück.
Henry David Thoreau – Wortschöpfer von Brain rot
Thoreau war der Wortschöpfer von Brain rot. Er war generell ein Wortschöpfer und Wortspieler, weil er kein Systematiker war. So schuf er neben Brain rot noch andere Wörter, die in der ihnen zugedachten Bedeutungen die Lexika überforderten.
Zum Beispiel erfand Thoreau glow-shoes (glühende Schuhe, Lackschuhe). Er verband sie spielerisch mit umbrella (Regenschirm) zu galoshes (Gummischuhe, Überschuhe). Damit stellte er auch seine Fremdsprachen-Übersetzer vor Herausforderungen (Henry D. Thoreau, „Walden oder Hüttenleben im Walde“, Nachwort von Fritz Güttinger, S. 474).
Ein Wortspiel bei der Beschreibung der Tiere ist animal mit anima; denn Tiere sind Lebewesen und haben auch eine Seele (Henry David Thoreau, „Leben ohne Grundsätze, Eine Auswahl aus seinen Schriften“, S. 55).
Brain rot ist Thoreaus Wortschöpfung in „Walden“ (ebda., Nachwort, S. 456).
„Walden“ und andere Schriften von Thoreau
„Walden“ und andere Schriften von Thoreau seien kurz skizziert.
- „Walden“, das Thoreaus Hüttenleben vom 4. Juli 1845 bis zum 6. September 1847 im Jahre 1854 nachzeichnet, ist die berühmteste Veröffentlichung.
- „Civil Disobedience“ („Ungehorsam als Bürgerpflicht“), erschienen 1849, ist die folgenreichste Veröffentlichung. Sie brachte ihn sogar ins Gefängnis. Dieses Werk beeinflusste nach eigener Aussage Mahatma Ghandi.
- Die Tagebücher, 39 Bände, die den Zeitraum vom 20. bis zum 45. Lebensjahr täglich dokumentieren, sind die umfangreichsten. Sie belegen Thoreaus Mitgefühl für die verdrängten Indianer: „Wohin ich immer trete, trete ich in die Spuren des Indianers.“ (Thoreau, Auswahl, S. 83) Sie zeigen auch seinen aktiven Einsatz für die Aufhebung der Sklaverei. „Ich habe soeben einen flüchtigen Sklaven … auf die Eisenbahn nach Kanada gebracht.“ (Thoreau, ebda., S. 131). 1864, zwei Jahre nach Thoreaus Tod, wurde die Sklaverei tatsächlich aufgehoben.
Philosophische Einordnung von „Walden“
Die philosophische Einordnung von „Walden“ ist die Anlehnung an den amerikanischen Transzendentalismus. Sie ist eine vom deutschen Idealismus geprägte Erneuerungsbewegung. Ihr Frontmann ist der Schriftsteller Ralph Waldo Emerson (1803 – 1882), der wie Thoreau in Concord lebt. Beide stehen in Verbindung. Emerson hat sogar beim Bau der Hütte für Thoreau im Wald bei Concord mitgeholfen. Zum Tode von Thoreau hat er festgestellt: „Noch nie hat ein so wahrer Amerikaner wie er gelebt.“
Experiment „Walden“
Ein Experiment zum einfachen Leben ist für Thoreau „Walden“, kein Ausflug in die Einsiedelei. Beginn und Dauer sind nicht von vornherein festgelegt. Thoreau entscheidet sich zu dieser Lebensform, um zu prüfen, wie sich Genügsamkeit und Bedürfnislosigkeit verwirklichen lassen. Er zieht in eine Hütte im nächstgelegenen Wald, um als Einsiedler zu leben. Die Kontakte zu seinen Mitbewohnern in Concord pflegt er weiter. Er will arbeiten, um zu leben, nicht leben, um zu arbeiten. Er will sein Leben entfalten: „Inmitten der Natur kann ich mit ganzer Fröhlichkeit froh sein. Wenn diese Welt nur Mensch wäre, könnte ich mich nicht entfalten.“ (Thoreau, ebda., S. 48) Nach zwei Jahren beendet Thoreau sein Experiment.
Schicksal von „Walden“
Das Schicksal von „Walden“ ist dasselbe, das viele Werke ereilt, deren Autoren erst nach ihrem Tod weltbekannt werden. Zwar war Thoreau kein unbekannter, aber seine Welt war deutlich lokal begrenzt. So werden zu seinen Lebzeiten nur 2.000 Exemplare von „Walden“ verkauft. Das ändert sich erst Generationen später, die Thoreau nicht mehr als Gesellschaftskritiker, sondern als literarischen Stilisten behandeln.
Zum politischen Vorbild erklären ihn Mahatma Gandhi und ihm folgend die Hippies und die 1968er Bewegung. Der US-amerikanische Psychologe Burrhus Frederic Skinner (1904 – 1990) und prominenter Anhänger des Behaviorismus, nennt seinen Entwurf einer Gesellschaft 1948 „Walden Two“. Es erscheint 1970 mit einem Vorwort von Skinner erstmals in Deutschland unter „Futurum Zwei, „Walden Two“, Vision einer aggressionsfreien Gesellschaft“: „FUTURUM ZWEI ist kein Handbuch für Hippies, …aber es hat Prinzipien verfochten, … die von … H. D. Thoreau´s WALDEN gleichermaßen proklamiert worden sind.“ (ebda., S.1)
Die Adaption von „Walden“ hält bis heute an. Die Wahl von Brain rot zum britischen Wort des Jahres 2024 hat ihr Aufwind verliehen.
Brain rot in „Walden“
Brain rot in „Walden“ ist eine konsequente Wortschöpfung, mit der Thoreau die Kritik an seinen Ausführungen in der Schlussbetrachtung von „Walden“ rügt.
Das Wagnis „Walden“ war von Träumen geleitet. Die Vereinfachung des Lebens lässt auch andere Bereiche des Lebens übersichtlicher werden. „Luftschlösser zu bauen, ist kein vergebliches Beginnen; man muss ihnen nur nachträglich ein Fundament verschaffen.“ (ebda., Schlussbetrachtung, S. 454)
Kritiken an die Kritiker von „Walden“
Thoreau kritisiert die Kritiker von „Walden“.
- Das sprachliche Fundament lässt sich nicht in normale Wörter und Worte fassen. „Es ist lächerlich, wenn Engländer und Amerikaner verlangen, man solle so sprechen, dass sie einen verstehen können.“ (ebda.)
- Der gesunde Menschenverstand darf auch kein Fundament für die Darstellung von „Walden“ sein. „Warum soll immer alles nach unserer trübsten Wahrnehmung ausgerichtet und dann als gesunder Menschenverstand gepriesen werden?“ (ebda. S. 455)
- Ambiguitätstoleranz, die Fähigkeit, Mehrdeutigkeiten und Widersprüchlichkeiten auszuhalten, fehlt den Amerikanern. „Doch hierzulande beschwert man sich, wenn das, was einer schreibt, mehr als eine Auslegung zulässt.“ (ebda., S. 456)
Wortschöpfung Brain rot – Ergebnis der Kritiken
Die Wortschöpfung Brain rot ist das Ergebnis von Thoreaus Kritik an den Kritikern von „Walden“.
Im Originaltext lautet sie: „While England endeavors to cure the potato rot, will not any endeavor to cure the brain rot, which prevails so much more widely and fataly?”
In der Übersetzung heißt sie: “In England sucht man der Kartoffelfäule beizukommen; will sich denn niemand der Denkfäule annehmen, die doch viel häufiger und verhängnisvoller ist?“ (ebda.)
Kritik an der Übersetzung von Brain rot in „Walden“
Die Kritik entzündet sich an der Übersetzung von Brain rot mit „Denkfäule“. Der englische Ausdruck für „Denkfäule“ ist „mental rot“. Bis zur „Denkfaulheit“ („mental laziness“) hat es der Übersetzer glücklicherweise nicht kommen lassen.
Die Übersetzung enthält eine unzulässige Gleichsetzung von Gehirn und Denken, die der Originaltext nicht hergibt. Er setzt zwei materielle Gegenstände der Natur in Parallelität, die Kartoffel und das Gehirn, eine Frucht und ein Organ. Denken ist weder eine Frucht noch ein Organ, sondern eine Handlung. Wenn auch Denken eine Handlung des Gehirns ist, bleibt Denken ein Prozess und wird nicht zum Gegenstand. Denken kann fehlerhaft sein, aber nicht faulen.
„Hirnfäule“ lautet korrekt übersetzt: „Brain rot“.
Zusammenfassung zum Ursprung des Wortes Brain rot
Das Wort Brain rot geht auf eine Wortschöpfung des Schriftstellers und Philosophen Thoreau zurück, der durch Worterfindungen und Wortspiele seine Texte aufzulockern pflegte. Er veröffentlichte es 1854 in „Walden“, seinem bekanntesten Werk. „Walden“ ist die Beschreibung eines philosophischen Experiments zum genügsamen Leben in der Natur.
Zu Lebzeiten von Thoreau war „Walden“ kein Erfolg. Das änderte sich erst mit den folgenden Generationen wie Ghandi oder der Hippie-Bewegung. Sein Erfolg dauert an bis heute.
In „Walden“ dient Brain rot Thoreau zum Widerspruch gegen seine Kritiker. Er wirft ihnen Brain rot, also Hirnfäule vor, weil es ihnen an sprachlicher Weite, am gesunden Menschenverstand und Ambiguitätstoleranz fehlt.
Brain rot 2024
Brain rot 2024 ist nicht nur eine Übernahme von Brain rot 1854 nach Thoreau; es ist auch eine Fortsetzung.
So beschreibt Brain rot 2024 nicht nur einen organischen Gefährdungszustand für das Gehirn, sondern zugleich eine gesellschaftliche Fehlentwicklung der (Online)-Kommunikation. Den damit verbundenen Gefahren gilt es zu begegnen. Die Wahl zum britischen Wort des Jahres 2024 ist ein Appell zur Gefahrenabwehr.
Wortschöpfung von Brain rot 1854
Die Wortschöpfung von Brain rot wird 1854 von Thoreau veröffentlicht.
- Erweiterung des Wortschatzes: Die Notwendigkeit der Wortschöpfung Brain rot basiert auf seiner Erkenntnis, dass Amerikaner und Engländer der Erweiterung des Wortschatzes skeptisch gegenüberstehen. Sie behindern damit die Möglichkeit, neue Erkenntnisse adäquat zu beschreiben, wie Thoreau sie aus seinem Wagnis „Walden“ gewonnen hat.
- Gesunder Menschenverstand: Der gesunde Menschenverstand reicht ebenfalls zur Beschreibung nicht aus.
- Ambiguitätstoleranz: Die Zurückweisung von Ambiguitätstoleranz reduziert das Denken in Alternativen.
Aufgrund dieser Beobachtungen fordert Thoreau, der Hirnfäule beizukommen, die viel verhängnisvoller als die Kartoffelfäule sei.
Verengungen von Brain rot 2024
Die Verengungen von Brain rot 2024 gegenüber Brain rot 1854 betreffen den Begriff selbst und seine Zielgruppe. Die Erweiterung des Wortschatzes und der gesunde Menschenverstand als Kriterien zu Brain rot tangieren sie nicht.
Die Ambiguitätstoleranz ist nach wie vor ein Fäule-Kriterium. „Die woke Predigerin Carolin Emcke verlangte jüngst, dass es keine Diskussionsveranstaltungen mehr geben dürfe, auf denen es zwei Meinungen zur guten Politik der Grünen gibt.“ (Bernd Stegemann, „Die freie Rede und ihre Einschüchterer“, in „Cicero“ 1/2025, S. 111)
Begriffsverengung von Brain rot
Eine Begriffsverengung von Brain rot ist der Begründung für die Wahl zum britischen Wort des Jahres 2024 zu entnehmen. Sie sieht in Brain rot eine angebliche Verschlechterung des Gehirns bei der Wahrnehmung minderwertiger Inhalte.
Potenziell wird Brain rot auf die Quellen Soziale Medien und Internet eingeschränkt; denn dort steigt die Zahl der gefährlichen Inhalte rasant, die Brain rot auslösen können.
Zielgruppenverengung zu Brain rot
Eine Zielgruppenverengung zu Brain rot auf junge Heranwachsende lässt sich aus den Stellungnahmen zur Wahl zum britischen Wort des Jahres 2024 ablesen. Die junge Zielgruppe wird fast ausschließlich herangezogen, weil sie die Inhalte des Internets und der Sozialen Medien am meisten konsumiert.
Zu ihrem Konsum gehört auch Doomscrolling, abgeleitet von doom = Untergang, Unheil, Verhängnis. Doomscrolling ist das exzessive Rollen von einer negativen Nachricht zur nächsten. Es kann Depressionen oder Stress bei den Nutzern auslösen oder verschlimmern.
Für Brain rot ist die junge Zielgruppe zudem anfällig, weil ihr Gehirn noch nicht voll ausgebildet ist. Deshalb ist sie auch weniger resilient als andere Gruppen und unfähiger, Entscheidungen zu treffen.
Ergänzungen zu Brain rot nach 1854
Die Ergänzungen zu Brain rot nach 1854 betreffen psychologische Aspekte sowie neurologische und neuroplastische Erkenntnisse.
Psychologische Aspekte
Drei psychologische Aspekte ergänzen das aktuelle Brain rot.
Der erste Aspekt ist die Abnahme der Denkfähigkeit. Insofern kommt die kritisierte Übersetzung von Brain rot durch Denkfäule ein bisschen zu ihrem Recht. Das Denken wird in Brain rot einbezogen. Doch die Abnahme der Denkfähigkeit impliziert nicht unbedingt deren Fäule.
Der zweite Aspekt ist die Lethargie. Sie ist ein Ermüdungszustand, der sowohl physischer als auch psychischer Art sein kann. Physiologisch trifft sie genau die von Thoreau angedeutete Parallelität von Potato rot und Brain rot. Psychologisch umfasst die Lethargie auch die Apathie, die Teilnahmslosigkeit. Sie beeinflusst zudem die Resilienz.
Der dritte Aspekt ist der Realitätsverlust. Er entsteht dadurch, dass die im Internet oder in den Sozialen Medien geposteten Inhalte ohne Nachprüfung für wahr gehalten werden. Er wird durch Echokammern in den Sozialen Medien verstärkt. Sie sind geschlossene Systeme, die Widersprüche nicht zulassen. In ihnen stoßen die Nutzer auf Ansichten, die ihren eigen entsprechen. Kommunikation und Wiederholungen der Ansichten sorgen für deren Verstärkung. Dadurch verursachter Realitätsverlust kann Ursache eines Brain rot sein.
So unterstützt der Realitätsverlust die Unfähigkeit, sinnvolle Entscheidungen zu fällen.
Neurologische Erkenntnisse
Die neurologischen Erkenntnisse betreffen die Vernichtung von Neuronen.
Das Kleinhirn ist besonders von der Vernichtung der Neuronen durch Schrumpfung betroffen. Es ist für die Koordination der Bewegungen zuständig. Dazu gehört auch die Verknüpfung von Mimik und Rhetorik. Das Kleinhirn schrumpft bei zu wenig Bewegung, also auch bei der Nutzung des Internets, wenn sie Bewegungsmangel auslöst. Für Brain rot gilt dasselbe.
Dem überhöhten Konsum von Inhalten aus den Sozialen Medien wird nach neuesten neurologischen Erkenntnissen ebenfalls die Schrumpfung des Kleinhirns als Ursache für Brain rot zugeschrieben.
Erkenntnisse aus der Neuroplastizität
Erkenntnisse aus der Neuroplastizität ergänzen Brain rot nach 1854. Anerkennung hat die Neuroplastizität 1949 durch die Hebbsche Lernregel des kanadischen Psychologen Donald O. Hebb (1904 -1985) gefunden.
Die Neuroplastizität ist die Fähigkeit des Gehirns, Neuronen, Synapsen oder Hirnareale durch Nutzung zu optimieren. Der Energiesparmodus des Gehirns unterstützt die Neuroplastizität.
Wiederholte Nutzung verstärkt die Neuroplastizität. Das gilt auch für die Kommunikation in Echokammern. Nicht genutzte Neuronen sterben ab oder müssen im Wettbewerb sich verstärkenden Neuronen weichen. So werden 21 Tage benötigt, bis alte Muster gelöscht sind.
Daraus folgt, dass Brain rot neuroplastisch eine Folge nicht genutzter Neuronen sein kann. Ihm ist durch die Verstärkung der Synapsen unter Beachtung der 21-Tage-Frist zu begegnen; es sei denn, die Löschung wird bewusst herbeigeführt, etwa weil neue Muster erfolgreicher sind. Der dabei in Kauf genommene Verlust von Neuronen schrumpft zwar das Gehirn, ist aber unter dem Aspekt der Neuroplastizität kein Brain rot.
Zusammenfassung zu Brain rot 2024
Brain rot 2024 baut auf der Wortschöpfung Brain rot 1854 von Thoreau auf. Thoreau hatte die Erweiterung des Wortschatzes gefordert, den gesunden Menschenverstand als zu enge Grundlage abgelehnt und auf Ambiguitätstoleranz bestanden.
Verengt sind bei Brain rot 2024 der Begriff „Brain rot“ und die Zielgruppe der durch Brain rot Gefährdeten. Die Grundlage für die Verengung bilden die Sozialen Medien und das Internet.
Ergänzungen zu Brain rot nach 1854 betreffen psychologische Aspekte wie Lethargie und Realitätsverlust. Neurologische Erkenntnisse zur Veränderung des Kleinhirns erweitern Brain rot 1854 zu Brain rot 2024. Die Neuroplastizität erlaubt Aufschlüsse darüber, wann ein schrumpfendes Gehirn mit Brain rot 2024 in Verbindung zu bringen ist.
Bekämpfung von Brain rot 2024
Die Bekämpfung von Brain rot 2024 folgt den neuesten Erkenntnissen zur Suchtgefahr. Detox und weitere spezielle Maßnahmen sind dazu geeignet.
Suchtgefahr für Brain rot
Die Suchtgefahr für Brain rot geht von einer Sucht aus, genauer die Handy-Sucht. „Handy“ ist stellvertretend für alle Zugangswege zu Internet und den Sozialen Medien. Diese Konzentration ist der Zielgruppenverengung des Begriffs „Brain rot“ heute geschuldet. Allerdings sind die elektronischen Medien nicht die einzigen, in denen Inhalte verbreitet werden.
Die exzessive Internetnutzung der jungen Zielgruppe löst eine Sucht aus. Der Suchtfaktor tritt ab einer täglichen Kommunikation mit Internet und den Sozialen Medien von vier Stunden ein. Diese Zeitspanne wird professionell nicht, wohl aber von Laien angezweifelt. Begründet werden die Zweifel mit einer Verquickung beruflicher und privater Interessen an Auskünften aus dem Internet. Zur Bedienung dieser kombinierten Bedürfnisse reichten vier Stunden nicht aus, wie hauptsächlich kritische Journalisten meinen. Diese Kritik übersieht, dass nicht die Gründe, sondern die Nutzungszeit die Sucht auslösen. So können auch dienstliche Nutzer süchtig sein, ohne es selbst zu bemerken oder wahrhaben zu wollen.
Die Handy-Sucht, stellvertretend für alle anderen Süchte, kann Brain rot – nicht nur in dem heutigen Verständnis – auslösen.
Bekämpfung der Sucht nach Brain rot
Die Bekämpfung der Sucht nach Brain rot, also der Sucht, die Brain rot auslösen kann, geschieht durch Detox und weitere spezielle Maßnahmen.
Detox zur Bekämpfung der Sucht nach Brain rot
Detox entgiftet die Sucht nach Brain rot.
Die Detoxzeit ist die Entzugszeit, in der die Sucht nach Brain rot gelindert oder ausgelöscht werden kann. Bereits 15 Minuten bewusst handyfreie Zeit zeigen eine erste Detoxwirkung. Diese kurze Zeitspanne ist ein wirkungsvoller Einstieg in die Suchtbekämpfung zu Brain rot.
Weitere spezielle Maßnahmen zur Bekämpfung der Sucht nach Brain rot
Weitere spezielle Maßnahmen zur Bekämpfung der Sucht nach Brain rot sind:
- Detoxzeit: Handyfreie Zeit einplanen
- Distanz: Armbanduhr anstelle des Smartphones zum Zeitablesen verwenden
- Lesen: Bewusst anspruchsvolle Texte lesen
- Textlisten: Listen der Texte anlegen
- Zeitplan: Zeitplan zum Lesen erstellen
- Bewegung: Für körperliche Bewegung sorgen
Die aufgeführten Maßnahmen sind Vorschläge zur Bekämpfung der Suchtgefahr für Brain rot nach heutigen Erkenntnissen.
Zusammenfassung zu Bekämpfung von Brain rot
Die Bekämpfung von Brain rot ist die Bekämpfung einer Sucht, die zum Brain rot führt. Es wird eine Detoxzeit benötigt, die schon bei 15 Minuten beginnen kann. Maßnahmen zur Bekämpfung von Brain rot 2024 sind: Distanz zum Internet halten, planmäßig anspruchsvolle Texte lesen und körperlich in Bewegung bleiben. Die beiden letztgenannten Maßnahmen verhindern oder lindern Brain rot allgemein.
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Fazit
Brain rot (Hirnfäule) ist das britische Wort des Jahres 2024. Es findet seinen Ursprung bei dem Schriftsteller Henry David Thoreau, der seine Wortschöpfung 1854 in seiner Schrift „Walden“ veröffentlichte. „Walden“ ist ein Experiment eines an Genügsamkeit und Bedürfnislosigkeit ausgerichteten Hüttenlebens. Seine Darstellung bedarf eines aufgeschlossenen sprachlichen Fundaments, das über den gesunden Menschenverstand hinausgeht, und der Ambiguitätstoleranz. Daran fehlt es laut Thoreau den Amerikanern. Wenn schon die Engländer dem Potato rot (der Kartoffelfäule) beizukommen suchen, warum dann nicht auch dem Brain rot (der Gehirnfäule)?
Unter Brain rot versteht man 2024 eine Erweiterung des Brain rot von Thoreau. Doch zunächst wird er verengt auf die Bezeichnung des Konsums irrelevanter Inhalte im Internet und den sozialen Medien durch junge Leute. Die daran angepasste Erweiterung betrifft Aspekte aus Psychologie, Neurologie und Neuroplastizität.
Die Wahl von Brain rot zum britischen Wort des Jahres 2024 soll darauf aufmerksam machen, dass Brain rot zu bekämpfen ist. Die Sucht des schädlichen Konsums banaler Inhalte aus dem Internet und den Sozialen Medien ist mit Entgiftung zu bekämpfen. Dazu sind weitere Maßnahmen wie Detoxzeit, Distanz, Lesen und körperliche Bewegung unerlässlich.