Das Lernen ist im Gesellschaftsleben eine grundlegende Tätigkeit. Sie ermöglicht, sich dem im Wandel befindlichen Gesellschaftsleben anzupassen und auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Es ist außerdem eine unabdingbare Voraussetzung für Erfolg. Eine wirksame Methode zum Lernen ist die Neuroplastizität (1). Sie sorgt für ein ständig ausbaufähiges Gehirn. Das Lernen nach Feldenkrais (2) ist das organische Lernen. Es folgt wie Atmen organisch den körperlichen und seelischen Bedürfnissen und Erfordernissen. Das Überlebenslernen (3) ist das Lernen von Verhaltensweisen, das Extremsituationen zu überwinden hilft. Das Lernen – im Arbeitsleben (4) kann mit den anderen drei Methoden ins Ziel kommen, also erfolgreich sein.
Lernen
Das Lernen ist ein Erwerb von Wissen, der nicht beobachtet werden kann.
Lernen im Allgemeinen
Lernen im Allgemeinen liegt vor, wenn Informationen erworben, verarbeitet und gespeichert werden. Die so erlangten Erkenntnisse müssen dauerhaft sein und eine Verhaltensänderung bewirken. Die Einschränkung der Dauerhaftigkeit durch Relativität berücksichtigt, dass Wissen verloren oder nicht genutzt werden kann. In diesen Fällen verschwinden auch die durch das Lernen verursachten Verhaltensänderungen.
Lebenslanges Lernen
Lebenslanges Lernen oder ein das Leben begleitendes Lernen ist nicht nur eine Forderung, sondern eine unabdingbare Notwendigkeit. Schon Konrad Adenauer (1876 – 1967), Präsident des Parlamentarischen Rates, der das Grundgesetz erarbeitete, und erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland stellte vor der CDU-Fraktion 1949 fest: „Aber meine Herren, es kann mich doch niemand daran hindern, jeden Tag klüger zu werden.“ Auch der lapidare Satz „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“ wird ihm zugeschrieben.
Aktuell stellt die Künstliche Intelligenz (KI) Anforderungen an lebenslanges Lernen „Wer eher faul ist, sich nicht verändern möchte, nicht lernen will, der wird es schwer haben.“, prophezeit der Informatiker Richard Socher, geb. 1983, und Spezialist im Deep Learning („Woher kommen die Informationen?“, Focus 22, 24.05.2024, S. 61)
Laut Rudolf Borchardt (1877 – 1945) hat „die Dichtung der Wirklichkeit den Weg gewiesen“. Schon im „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe (1749 -1832) findet man den Schreckensruf des Zauberlehrlings „Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“ Dieser Schreckensruf wird vom Zaubermeister beruhigt.
Die Hoffnung ist also nicht unberechtigt, dass der Schreck, den die KI aktuell verbreitet, durch lebenslanges Lernen beruhigt werden kann.
Lernen mit Neuroplastizität
Das Lernen mit Neuroplastizität sorgt für die lebenslange Umbaufähigkeit des Gehirns.
Umbaufähigkeit des Gehirns
Allerdings hängt die Umbaufähigkeit des Gehirns davon ab, dass die geeigneten Maßnahmen ergriffen werden. Bleiben diese Maßnahmen ganz aus oder werden die falschen Maßnahmen aktiviert, nimmt die Umbaufähigkeit ab. Im äußersten Fall kommt sie zum Erliegen. Die lebenslange Umbaufähigkeit ist also eine Möglichkeit, die nur durch das tatsächliche Lernen begrenzt wird.
Umgekehrt fördert die Umbaufähigkeit des Gehirns das Lernen mit Neuroplastizität; denn sie erlaubt, unterschiedliche Interessen zu verfolgen. Je breiter das Spektrum der Interessen ist, desto erfolgreicher ist das Lernen und der damit verbundene Wissenserwerb. Deshalb zählt zu den geeigneten Maßnahmen alles, was die geistige Beweglichkeit unterstützt.
Beispiel für geistige Beweglichkeit
Ein Beispiel für geistige Beweglichkeit ist der inzwischen 30jährige Fedor Holz, der zu den fähigsten Pokerspielern der Welt gehört. Zu den Grundregeln seines Erfolges nennt er die 8. Regel: „Suche dir neue Herausforderungen, mach nicht immer das Gleiche, erweitere deinen Horizont, lerne Neues.“ („Der Meisterzocker“, Playboy Juni 2024, S. 56 ff, Grundregeln, S. 61)
Lernen mit Feldenkrais
Das Lernen mit Feldenkrais (1904 – 1984) ist das organische Lernen. Es ist eine physiologische Notwendigkeit wie das Ausführen von Bewegungen.
Bewegung – ein Geisteszustand
Bewegung ist ein Geisteszustand, dessen man sich bewusst werden muss. Dieses Bewusstwerden gelingt durch Bewegung und führt nach dem Bewusstwerden der Bestandteile der Bewegung zur Bewusstheit durch Bewegung. Da alles Leben Bewegung ist, ist auch Lernen Bewegung, das auf der Bewusstheit durch Bewegung basiert. Die Bewusstheit durch Bewegung steuert das organische Lernen. Deshalb wird die Feldenkrais-Methode zwar bewegungstherapeutisch, aber nicht krankengymnastisch eingesetzt. Auch klassische Rückenschmerzen können durch organisches Lernen beseitigt werden.
Lernen auf Basis der Bewusstheit durch Bewegung
Lernen auf Basis der Bewusstheit durch Bewegung ist eine Quelle angenehmer Empfindungen. Sie sprudelt deshalb, weil sie ohne Einschränkungen, ohne Ziele, Zwecke, sogar ohne Lehrer auskommt. Lernen bedeutet also, nicht nur die Lerninhalte zu erwerben, sondern auch das mit ihnen verbundene, nicht eingeschränkte Ungeahnte zu akzeptieren. Bewusstheit durch Bewegung hilft nicht, Fehler zu vermeiden. Sie regt an, einen Wechsel von richtig und falsch für möglich zu halten. Organisches Lernen ist beweglich und löst wegen seiner Ergebnisoffenheit angenehme Gefühle aus. Es verhindert, das Interesse am Lernen zu verlieren.
Beispiel für Bewusstheit durch Bewegung
Ein Beispiel für Bewusstheit durch Bewegung, veröffentlicht 1968 von Moshé Feldenkrais, beschreibt der Nobelpreisträger für Literatur Heinrich Böll (1917 – 1985) schon im Jahre 1959 in „Billard um halbzehn“, S. 48: „Großmutter: die Bewegung, die sie siebzig Jahre lang gemacht hatte und die er viele Male am Tag von seiner Tochter ausgeführt sah, jahrhundertealte Bewegung, die sich vererbte und ihn jedesmal erschrecken ließ; seine Tochter Ruth hatte ihre Urgroßmutter nie gesehen. Woher hatte sie diese Bewegung? …Und er sah sich selbst, …“
Auch hier hat die Literatur der Wirklichkeit den Weg gewiesen.
Zusammenfassung zum Lernen
Das Lernen dient dem Erwerb, der Verarbeitung und der Speicherung von Informationen. Lebenslanges Lernen war schon immer eine unabdingbare Notwendigkeit. Die KI fordert es gegenwärtig heraus wie die Geister den Zauberlehrling.
Das Lernen mit Neuroplastizität beruht auf der lebenslangen Umbaufähigkeit des Gehirns, die ihrerseits das Lernen beeinflusst. Die Umbaufähigkeit währt nur so lange, wie das Gehirn beweglich gehalten wird.
Das Lernen mit Feldenkrais ist das organische Lernen, das auf der Bewusstheit durch Bewegung basiert; denn alles Leben ist Bewegung.
Das Lernen mit Feldenkrais ergänzt das Lernen mit Neuroplastizität; denn das organische Lernen stellt Anforderungen an das Gehirn, die es umbaufähig halten.
Überlebenslernen
Überlebenslernen ist ein eigenständiges Gebiet des Lernens; es ist Teil der Überlebensforschung. Das Überlebenslernen ist Lernen in akuten lebensgefährlichen Situationen und die Tauglichkeitsprüfung von bisher Gelerntem.
Deshalb ist Überlebenslernen in Situationen, Versuchen oder Experimenten zu lernen, die auf Ergebnissen der Überlebensforschung beruhen.
Überlebensforschung
Überlebensforschung ist ein neues Gebiet der Forschung über den Menschen. Genauer gefasst, ist das Forschungsgebiet das Verhalten von Menschen in Extremsituationen; denn diese Situation stecken die Grenzen des Verhaltens ab.
Ein Pionier der Überlebensforschung ist Christian Clot, geb. 1972 in Neuenburg, Schweiz. Aufgrund seiner Erfahrungen aus eigenen Überlebensexperimenten hat er das Human Adaption Institute, Marseille mit zehn Mitarbeitern gegründet. Es arbeitet mit 40 assoziierten Wissenschaftlern aus französischen Universitäten zusammen. Sein Jahresetat beträgt 1,5 Mio. Euro.
Höhlenexperiment zum Überlebenslernen
Mit dem Höhlenexperiment zum Überlebenslernen wollte Christian Clot erforschen, „wie sich Menschen verhalten, wenn sie kein Tageslicht mehr sehen, keinen Kontakt zur Außenwelt haben, den Zeitbezug verlieren, in ständiger feuchter Kälte und Dunkelheit leben.“
Das Experiment dauerte 40 Tage. Die Gruppe wurde aus 1.000 Bewerbern ausgewählt und so divers wie möglich zusammengestellt. Regeln der Gruppenkonstruktion wurden bewusst nicht angewandt. Die Mitglieder der Gruppe konnten sich frei bewegen. Sie waren verkabelt, ihre Daten zum Verhalten wurden täglich von 30 Experten an der Oberfläche ausgewertet.
Dieses Höhlenexperiment mag an das Höhlengleichnis von Platon (428 – 348 v. Chr.) erinnern. („Politeia“, Siebtes Buch) Doch der Vergleich trügt: „Sieh nämlich Menschen wie in einer unterirdischen, höhlenartigen Wohnung, die einen gegen das Licht geöffneten Zugang längs der ganzen Höhle hat. In dieser seien sie von Kindheit an gefesselt an Hals und Schenkel, so dass sie auf demselben Fleck bleiben. ….“ (Rdnr. 514a)
Bei Platon sind die Leute, unbeweglich gemacht, nur in der Lage, Schatten wahrzunehmen, um daraus die Wirklichkeit zu interpretieren. Beim Experiment von Clot sind sie beweglich, um ihr eigenes Verhalten beeinflussen zu können.
Ergebnisse des Höhlenexperiments
Die Ergebnisse des Höhlenexperiments gliedern sich in Lernphasen, Lehren und Erkenntnisse.
Vier Lernphasen zum Überlebenslernen
Vier Lernphasen hat Christian Clot zum Überlebenslernen seinem Höhlenexperiment entnommen:
- Lernphase: Akzeptanz bedarf einiger Tage, in denen das Gehirn sich voll auf neue Situationen einstellt. Die Zahl der Interaktionen pro Person und Tag beträgt 800.
- Lernphase: Analyse ist die Vorbereitung auf Entscheidungen der Gruppe. Die Zahl der Interaktionen beträgt pro Person und Tag 1.200.
- Lernphase: Apathie setzt nach zehn bis zwölf Tagen ein. Nur noch 300 Interaktionen finden pro Person und Tag statt. Das Gehirn hat auf Sparmodus geschaltet. Der Körper empfindet Schmerzen. Der Mangel an Energie stabilisiert sich. Das Überleben der Gruppe ist in Gefahr. Es kann nur gesichert werden, wenn ein Teilnehmer der Gruppe Hoffnung vermittelt.
- Lernphase: Aktion setzt nach weiteren 20 bis 30 Tagen ein. Gehirnaktivitäten und Interaktionen steigen. Der Körper reaktiviert sich. Voraussetzung ist, dass ein charismatischer Anführer Emotionen in der Gruppe mobilisieren kann.
Die Interaktionen der Gruppe verlaufen wellenförmig entlang der vier Lernphasen zum Überlebenslernen. Sie starten hoch und steigen weiter; dann fallen sie stark ab, um in der Endphase wieder anzusteigen. Dieser Anstieg beginnt bereits Ende der dritten Lernphase. Er ist nur in Aktionen umzusetzen, wenn sich eine charismatische Führung der Gruppe gebildet hat; sonst ist die Gruppe verloren.
Fünf Lehren zum Überlebenslernen
Fünf Lehren zum Überlebenslernen zieht Christian Clot aus seinem Höhlenexperiment:
- Lehre: „Mach möglichst viele unterschiedliche Sachen.“
- Lehre: „Geh raus in die Natur.“
- Lehre: „Gönn deinem Gehirn Pausen.“
- Lehre: „Nimm jede Chance wahr, einen neuen Sport zu lernen.“
- Lehre: „Liebe Dich und andere.“
Die Lehren zum Überlebenslernen sind individuell und richten sich an jedes einzelne Mitglied der Gruppe.
Vier Erkenntnisse zum Überlebenslernen
Vier Erkenntnisse zum Überlebenslernen hat Christian Clot aus dem Höhlenexperiment gesammelt:
- Erkenntnis: Informationen besagen nichts. Menschen ändern sich ungern und nur, wenn sie betroffen sind.
- Erkenntnis: Allein ist man verloren. Hoffnung besteht nur in der Gruppe, weil die Gehirne interagieren müssen.
- Erkenntnis: Die Gruppe benötigt einen charismatischen Führer.
- Erkenntnis: Der Führer braucht Neugier, Mut und Selbstvertrauen. Liebe ist die stärkste Motivation in Extremsituationen.
Die Erkenntnisse zum Überlebenslernen besagen, dass nur eine charismatisch geführte Gruppe überlebensfähig ist.
Gruppendynamik im Überlebenslernen
Die Gruppendynamik im Überlebenslernen ist näher zu betrachten; denn die Erkenntnisse aus dem Höhlenexperiment lauten: „Wenn es um Leben und Tod geht, gibt es nur eine Hoffnung: die Gruppe.“
Lernziel Gruppendynamik
Das Lernziel Gruppendynamik dient beim Überlebenslernen dem Prinzip Hoffnung. Der deutsche Philosoph Ernst Bloch (1885 – 1977) hat das Prinzip Hoffnung nach neutestamentlichen Grundtheorien auf „Todesbilder“ angewandt: „Phos – Zoe, Licht – Leben.“ („Das Prinzip Hoffnung“, Dritter Band, „Wunschbilder des erfüllten Augenblicks“, S. 1332).
Gruppendynamisch ist beim Überlebenslernen die Hoffnung das Licht und die Gruppe das Überleben.
Leistungsfähigkeit der Gruppe in der Antike
Die Leistungsfähigkeit der Gruppe ist schon in der Antike bekannt.
Platon sieht den Vorteil der Gemeinschaft, „weil jeder einzelne von uns sich selbst nicht genügt, sondern vieler bedarf.“ („Politeia“, Zweites Buch, Rdnr. 369b)
Aristoteles (384 – 322 v.Chr.), der den Menschen als nach der Gemeinschaft strebendes Wesen (Zoon Politikon) definiert hat („Politik“, Erstes Buch, Rdnr. 1253a) beschreibt die Leistungsfähigkeit der Gruppe: „Denn es ist ja möglich, dass die große Volksmasse (Polloi), wenn auch die einzelnen, aus denen sie besteht, keine besonders tüchtigen Leute sind, doch in ihrem Zusammentreten besser ist als eben diese besonders tüchtigen Leute, …“ („Politik“, Drittes Buch, Rdnr. 1281b)
Leistungsfähigkeit der Gruppe in der Gegenwart
Die Leistungsfähigkeit der Gruppe in der Gegenwart baut auf den Erkenntnissen in der Antike auf.
An diese Erkenntnisse schließt sich der österreichische Sozialpsychologe Peter R. Hofstätter (1913 – 1994 mit seiner Schrift „Gruppendynamik, Kritik der Massenpsychologie“ an. Er wendet sich gegen die Schilderung des französischen Arztes und Anthropologen Gustave Le Bon, der sich mit der „Desorganisation von Gruppenstrukturen“ (ebda. S.18) beschäftige.
Tatsächlich hatte Le Bon bemerkt, „daß die Unfähigkeit der Massen, richtig zu urteilen, ihnen jede Möglichkeit kritischen Geistes raubt, …“ („Psychologie der Massen“, S. 43) Deshalb entwirft Hofstätter die positiv gestaltete „Gruppe im Laboratorium“. (ebda. S. 43 ff)
Für das Lernziel Gruppendynamik ist die Rolle des Außenseiters von Bedeutung. Zu ihr konstatiert er resignativ: „So sehr man dies auch aus Gründen der Menschlichkeit … bedauern muss, ist doch festzustellen, daß ein gewisses Maß an Intoleranz zu den … notwendigen Erscheinungen des Gruppelebens gehört.“ (ebda. S. 71)
Überlebenslernen gelingt gruppendynamisch nur, wenn das gewisse Maß an Intoleranz in Grenzen gehalten werden kann.
Lernziel Solidarität
Das Lernziel Solidarität schließt an das Lernziel Gruppendynamik an, weil eine Gruppe ohne Solidarität zum Scheitern verurteilt ist.
Deshalb beschäftigt sich der deutsche Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter (1923 – 2011) in seiner Schrift „Lernziel Solidarität“ mit dem Außenseiter als moralischem Gruppenproblem. (ebda. S. 106 ff)
Ein als wichtig empfundenes Gruppenmitglied wird zum Außenseiter. Das wechselseitige Rollenverständnis ändert sich. Schuldgefühle entstehen, die in die Gruppenstruktur eingreifen. Wenn sie unbewältigt bleiben, beschädigen oder verhindern sie die Solidarität der Gruppe. Das Lernziel Solidarität ist allein gruppendynamisch nicht mehr zu erreichen; denn die Gruppe ist einem soziokulturellen Moralismus erlegen. Eine Umerziehung der ganzen Gruppe wird notwendig.
Außerhalb der Außenseiterproblematik ist die gestörte Kommunikation innerhalb der Gruppe die größte Gefahr für die Solidarität. Rivalität, Neid und übersteigerter Individualismus einzelner wirken sich separat oder als gegenseitige Verstärker negativ aus. Außerhalb der Gruppe wird die Solidarität durch hierarchische Missverhältnisse zu anderen Gruppen, insbesondere zu Randgruppen oder zur Öffentlichkeit, gestört.
Das Lernziel Solidarität ist gruppendynamisch nur zu erreichen, wenn der soziokulturelle Moralismus und strukturelle Emotionen überwunden werden. Außerdem muss die Gruppenstruktur im Umfeld stabil sein.
Zusammenfassung zum Überlebenslernen
Überlebenslernen ist vorbeugendes Lernen für lebensgefährliche Situationen. Der Überlebensforscher Christian Clot hat ein Höhlenexperiment mit 40 Teilnehmern gemacht, um Lehren für das Überlebenslernen zu ziehen.
Zum Überlebenslernen wurden vier Lernphasen identifiziert. Die gesammelten vier Erkenntnisse sind gruppendynamisch geprägt. Die fünf Lehren dienen der individuellen Umbaufähigkeit des neuroplastischen Gehirns.
Die Gruppendynamik ist eine Quelle der Erkenntnisse, die sich als eigenes Lernziel und Lernziel zur Solidarität erwiesen hat.
Überlebenslernen – Neuroplastizität – Feldenkrais
Das Lernen mit Überlebenslernen bestätigt das Lernen mit Neuroplastizität und mit Feldenkrais. Diese Bestätigung ermöglicht Interaktionen aller drei Lernmethoden.
Lernen mit Neuroplastizität – bestätigt durch Überlebenslernen
Die Bestätigung vom Lernen mit Neuroplastizität durch das Überlebenslernen ergeben sich durch die fünf Lehren aus dem Höhlenexperiment. Die simulierte Gefahr für das Überleben ist nur zu überwinden, wenn die geeigneten Maßnahmen zum Erhalt der Umbaufähigkeit des Gehirns trainiert werden.
Alle fünf Lehren lesen sich wie eine Anleitung zum Lernen mit Neuroplastizität. Da das Überlebenslernen die körperliche Fitness des Lernenden berücksichtigen muss, betonen die Lehren 1, 2 und 4 aus dem Höhlenexperiment Bezüge zu Sport und Natur. Das Lernen neuer Sportarten wird in Lehre 4 ausdrücklich gruppendynamisch unterlegt. Dadurch wird die Umbaufähigkeit des Gehirns auf das Überlebenstraining spezialisiert, weil Überleben eine Besonderheit des Lebens ist.
Lernen mit Feldenkrais – bestätigt durch Überlebenslernen
Die Bestätigung vom Lernen mit Feldenkrais ergibt sich aus dem organischen Lernen, das auf der Bewusstheit durch Bewegung beruht. Organisches Lernen ist Bewegungslernen; denn alles Leben ist Bewegung. Überlebenslernen ist Lernen von Verhaltensweisen, die das Leben, also die Bewegung, erhalten. So bestätigt es das Lernen mit Feldenkrais.
Da die Bewusstheit durch Bewegung das organische Lernen steuert, ist sie auch in den Lehren 1, 2, und 4 enthalten; denn sie steuert das Lernen neuer Sportarten und das Training von Bewegungen, die zum Überleben erforderlich sind. Insofern ist sie eine vorbeugende Bewegungstherapie, die das Leben sichert und dem Tod vorgreift.
Das Lernen mit Feldenkrais ist offen für jede Veränderung. Es lässt sogar den Austausch von richtig gegen falsch und umgekehrt zu. Lehre 1, die eine Offenheit gegenüber Neuem verlangt, ist eine Aufforderung zum Lernen mit Feldenkrais; denn das Überlebenslernen benötigt ein bewegliches Gehirn, das unkonventionelle, das Überleben sichernde Erkenntnisse verarbeiten kann. Das Überlebenslernen braucht das Lernen mit Feldenkrais als Bestätigung.
Zusammenfassung zu „Überlebenslernen – Neuroplastizität – Feldenkrais“
Die Bestätigung vom Lernen mit Neuroplastizität und Feldenkrais durch das Überlebenslernen ist die Lehre aus lebensgefährlichen Situationen und aus Experimenten zum Überlebenstraining.
Das Höhlenexperiment hat fünf Lehren ergeben, die alle helfen, die Neuroplastizität zu stabilisieren. Sie leiten zum Umbau des Gehirns an; die lebenslange Umbaufähigkeit des Gehirns ist die Grundlage zum Überlebenslernen. Deshalb bestätigen sich das Lernen mit Neuroplastizität und das Überlebenslernen gegenseitig.
Das Lernen mit Feldenkrais findet seine Bestätigung durch den Aspekt des Lebens. Leben ist Bewegung, das durch die Bewusstheit durch Bewegung erlernt wird. Überleben erfordert Bewegung in kritischen Situationen. Leben lernen und Überlebenslernen benötigen ein bewegliches Gehirn, das durch organisches Lernen zu schulen ist. Die daraus entstehende Gegenseitigkeit ist gleichzeitig eine gegenseitige Bestätigung vom Lernen mit Feldenkrais und vom Überlebenslernen.
Call-to-Action
Zur weiteren Lektüre sind die Blog-Beiträge
- „Leistungsgedanke und seine Rückkehr (2)“
- „Lernen – mit Neuroplastizität (1)“
- „Lernen – mit Feldenkrais (2)“
- „Lernen – im Arbeitsleben (4)“
zu empfehlen.
Fazit
Lebenslanges Lernen ist die Voraussetzung auch für das Überlebenslernen. Das Lernen mit Neuroplastizität und das Lernen mit Feldenkrais sind Lernmethoden, die das Überlebenslernen unterstützen und vom ihm bestätigt werden.
Überlebenslernen ist praktische Überlebensforschung. Es lässt sich in Experimenten mit Gruppen lernen. Deshalb sind Gruppendynamik und Solidarität mit dem Überlebenslernen verbundene Lernziele.
Das Überlebenslernen gliedert sich in vier Lernphasen. Das Höhlenexperiment hat zum Überlebenslernen vier Erkenntnisse und fünf Lehren ergeben. Die vier Lernphasen sind in überlebensgefährlichen Situationen die Zeiträume, in denen sich die Gruppendynamik abspielt. Die vier Erkenntnisse zum Überlebenslernen begleiten phasengerecht die Gruppendynamik. Die fünf Lehren mahnen vorbeugende Verhaltensweisen an, damit die Erkenntnisse situationsgemäß umzusetzen sind.
Fortsetzung am 22.07.24 mit „Lernen – im Arbeitsleben (4)“