Quiet Quitting, Well Being und Act Your Wage sind Begriffe, die Verhaltensweisen von Beschäftigten im Arbeitsleben beschreiben. Quiet Quitting heißt, frei übersetzt: Dienst nach Vorschrift. In den USA ist es inzwischen zu einer Bewegung geworden. Quiet Quitting reicht bis in die Grauzone zur Arbeitsverweigerung. Well Being ist der Zentralbegriff der Positiven Psychologie. Er schließt das Wohlfühlen im Arbeitsleben ein. Act Your Wage ist in Konkurrenz zum Quiet Quitting ein neuer Trend. Es ruft besonders die Angestellten in unterbezahlten Jobs dazu auf, nur das Nötigste zu tun. Act Your Wage ist auf dem Weg in die Mitte zwischen Quiet Quitting und Well Being. Quiet Quitting, Well Being und Act Your Wage konkurrieren um die Schöne neue Welt im Arbeitsleben.
Act Your Wage
Act Your Wage ist eine neue Art der Erfüllung eines Arbeitsvertrages. Sie ist dabei, Quiet Quitting den Rang abzulaufen.
Übersetzung
Die wörtliche Übersetzung von Act Your Wage lautet: „Handle, wie es dein Lohn vorgibt.“
Die Influencerin auf TikTok Sarai Sato übersetzt frei: „Achte stets darauf, dass dein Einkommen deine Arbeitszeit und deinen Arbeitseinsatz widerspiegelt, die du in deinen Job einbringst.“
Interpretationen
Die Interpretationen zum Act Your Wage haben mehrere übereinstimmende Inhalte.
Ablehnung der Arbeit
Die Ablehnung der Arbeit wird vom Act Your Wage zurückgewiesen. Arbeit ist notwendig, sie darf auch nicht schlecht erledigt werden.
Der Arbeit sind Grenzen zu setzen. Prioritäten sind aufzustellen; denn der Wage muss sich nicht nur an der Arbeitszeit orientieren. Die psychischen Anforderungen sind in den Lohn einzukalkulieren.
Würde des Menschen
Die Würde des Menschen bei der Arbeit zu achten, ist beim Act Your Wage Angelegenheit des Arbeitnehmers wie des Arbeitgebers.
Der Arbeitnehmer hat auf sich selbst zu achten und sich vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu schützen. Er muss das Well Being im Arbeitsleben einfordern.
Der Arbeitgeber soll nicht nur das Well Being der Positiven Psychologie gewährleisten, er hat auch eine rechtliche Fürsorgepflicht.
Kritik an den Interpretationen
Die Kritik an den Interpretationen richtet sich gegen ihre verschwiegene Uneinheitlichkeit; denn sie fallen je nach Job unterschiedlich aus.
- Wer viel verdient, passt seine Arbeit seinem Einkommen durch mehr Arbeit an. Diese Anpassung ist von Act Your Wage gedeckt.
- Geringverdiener können es sich eher leisten, nur das Nötigste zu tun. Sie sind aber gefährdet, schnell durch andere ersetzt zu werden.
Beide treten auf der Stelle; denn die höchste Stufe der Arbeitsvermeidung ist die Anpassung der Arbeit an das Einkommen. Sie lässt allerdings Fortschritte in der beruflichen Entwicklung wie Karrieren unausgesprochen zu.
Resümee zum Act Your Wage
Act Your Wage bedeutet, dass sich Arbeit und Lohn ausgleichen sollen. Deshalb hat der Arbeitnehmer übergriffigen Forderungen seines Arbeitgebers Grenzen zu setzen.
Act Your Wage ist grundsätzlich ein Bekenntnis zur Arbeit. Der Arbeitnehmer muss auf seine Bedürfnisse am Arbeitsplatz achten. Der Arbeitgeber ist gefordert, seiner Fürsorgepflicht gegenüber dem Arbeitnehmer nachzukommen. Er hat für das Well Being der Positiven Psychologie im Arbeitsleben zu sorgen.
Deutlicher werden die Interpretationen, wenn die Gegensätze zwischen Act Your Wage einerseits und andererseits der Hustle Culture und der Gig-Economy betrachtet werden.
Hustle Culture ./. Act Your Wage
Die Hustle Culture bezeichnet das ständige Arbeiten im Arbeitsleben. Act Your Wage ist eine Antwort auf Hustle Culture.
Übersetzungen
Die strenge wörtliche Übersetzung zum englischen Verb to hustle heißt drängen und stoßen. In der weiteren Fassung bedeutet to hustle sich anstrengen und schwer arbeiten. Es umfasst aber auch, sich gegen Widerstände durchsetzen oder sich im Arbeitsleben durchschlagen.
Das englische Nomen hustle meint im wörtlichen Sinn Trubel, Betriebsamkeit, Gedränge, Hetze und Eile. Darüber hinaus bedeutet es auch Abzocke und Schwindel.
Ein hustler ist, frei übersetzt, jemand, der das „schnelle Geld“ liebt. Er verdient es ohne Skrupel mit illegalen Geschäften. Er ist ein Abzocker, Dealer oder Zuhälter in der freiwilligen Prostitution.
Hustle Culture ist nach wörtlicher Übersetzung eine Kultur des harten Arbeitens oder des Handelns unter Stress. Es ist eine Kultur des Überschreitens der körperlichen Belastungsgrenze. Das Durchkämpfen gegen widrige Umstände des Arbeitslebens gehört ebenfalls zur Hustle Culture. Der Erfolg der Maßnahmen muss nicht legal erzielt sein.
Herkunft
Die Herkunft der Hustle Culture ist auf den Single-Song Hustlin‘ zurückzuführen. Das Lied wurde im Jahr 2006 von dem US-amerikanischen Rapper Rick Ross (* 1976) herausgebracht.
Sein bürgerlicher Name ist William Leonard Roberts II. Sein Künstlername ist von Ricky „Freeway“ Ross entlehnt. Ricky Ross war in den beiden letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrtausends ein bekannter Crackdealer in Los Angeles. Er hatte es vom minderjährigen Kleinkriminellen zum Multimillionär in Glamour gebracht.
Die Veröffentlichung der Single Hustlin‘ verschaffte Rick Ross seinen künstlerischen Durchbruch. Sie ist eine Ode an ein verzweifeltes Leben am Rande der Legalität. Doch mit Draufgängertum, harter Arbeit und fragwürdigen Methoden sind Anerkennung, Erfolg und Luxus möglich.
Die Devise von „Hustlen“ besagt also, dass der Zweck die Mittel heiligt. Überraschend ist, dass es „Hustlen“ vom Rap der schwarzen Ghettos ins Arbeitsleben der weißen Mittelschicht geschafft hat. Vorwiegend die Generation Z (1996 -2010), sofern sie Karriere machen will, hat dem Song von Rick Ross das „Hustlen“ entlehnt. Daraus ist die Hustle Culture des harten Arbeitens in Ausbildung und Job entstanden.
Merkmale
Merkmale der Hustle Culture im Arbeitsleben sind:
- Ständiges Machen von Überstunden
- Arbeit an Wochenenden
- Annahme von Nebenjobs
- Teil-Selbstständigkeit neben der Haupttätigkeit
- Übergehen von Müdigkeit
- Ignorieren von Schlafmangel
- Aufputschen mit Kaffee oder Aufputschmitteln
- Vernachlässigen sozialer Kontakte
- Abwiegeln von persönlichen Bedürfnissen nach Entspannung und Ablenkung.
Diese Liste von Merkmalen der Hustle Culture im Arbeitsleben unterstreicht die Belastungen, denen die Beschäftigten unterworfen sind.
Entwicklung der Hustle Culture
Die Entwicklung der Hustle Culture im Arbeitsleben setzte mit ihrem historischen Beginn ein.
Historischer Beginn
Der historische Beginn der Hustle Culture ist mit der weltweiten Finanzkrise 2008 anzusetzen. Sie führte zu immensen Verlusten an Arbeitsplätzen. Die Beschäftigten waren also gefordert, ihre Jobs zu verteidigen. Bei Verlust ihrer Arbeit hatten sie alles daran zu setzen, neue Tätigkeiten zu finden und sie zu behalten. Die genannten Merkmale der Hustle Culture wurden nicht nur entdeckt und kultiviert. Hustle Culture nahm die Gestalt einer Selbsterhaltungsstrategie an.
Oft wird die Hypothese vertreten, Hustle Culture sei zur Stabilisierung des Kapitalismus entstanden. Sie ist weder falsch noch richtig, sondern nur eine andere Bewertung der Finanzkrise. Hustle Culture festigt zwar den Kapitalismus; aber 2008 ging es den Beschäftigten vornehmlich um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Die Auswirkungen auf den Kapitalismus waren nur billigend in Kauf genommene Nebenfolgen.
Wirtschaftliche Entwicklung
Die wirtschaftliche Entwicklung der Hustle Culture ist nicht nur mit ökonomischen Daten zu messen. Sie zeigen zwar einen erheblichen Anstieg seit der Finanzkrise 2008 an. Doch ebenso wichtig sind die Nebenfolgen. Sie ergeben sich aus der erfolgreichen Verinnerlichung der Merkmale der Hustle Culture. Sie wird durch Social Media Plattformen, Influencer oder Erfolgscoaches unermüdlich eingetrichtert. Hartes Arbeiten und der Vergleich mit dem Luxus von anderen bauen den psychischen Druck auf die Hustler auf. Der Konkurrenzdruck ergänzt die Situation.
Mitglieder der Generation Z haben diese neue Welt bereits für sich entdeckt. Sie wechseln häufig mehrfach hintereinander ihre Arbeitsplätze gegen höhere Bezahlungen, Antrittsboni und Beteiligungen zum nächsten Arbeitgeber. So entsteht eine Hustle Culture gemäße Söldnerklasse, die Opportunismus zum Erfolgsfaktor der wirtschaftlichen Entwicklung erklärt.
Nachteile der Hustle Culture
Die Nachteile der Hustle Culture sind im Wesentlichen gesundheitlicher Art. Sie reichen von der Erschöpfung über Migräne und Kreislaufprobleme bis zum Burnout. Psychisch gehören Depression und Suizid-Gedanken dazu.
Workolismus ist eine weitere Form der psychischen Deformation.
Zusammenfassung zu Hustle Culture ./. Act Your Wage
Die Hustle Culture steht für hartes Arbeiten, Überstunden und Belastungen im Arbeitsleben. Ihr Lohn sind berufliche Karrieren, aber auch ein Leben in Luxus. Entstanden ist die Hustle Culture während der Wirtschaftskrise 2008, als viele Arbeitsplätze verloren gingen. Ihr Ziel war es, die Arbeitsplätze zu verteidigen oder neue Jobs zu erobern. Seitdem hat sie einen rasanten Aufstieg erlebt. Die Generation Z hat die Hustle Culture zum opportunistischen Erfolgsmodell erklärt. Ihre Nachteile sind gesundheitliche Probleme wegen Überforderung. Act Your Wage ist ein Gegenentwurf mit dem Ziel, die Arbeit auf das Nötige zu beschränken. Der Sinn des Lebens soll sich nicht über das Arbeitsleben definieren. Gesundheitliche Belastungen dürfen nicht entstehen.
Gig-Economy ./. Act Your Wage
Die Gig-Economy soll durch hartes Arbeiten zu Karriere und Luxus führen. Die Gig-Economy ist eine Erscheinung des Arbeitsmarktes mit Zügen der Hustle Culture. Diesem Ansatz widerspricht Act Your Wage mit grundsätzlichen Erwägungen.
Darstellung
Die Darstellung der Gig-Economy erfolgt in ihren zeitlichen, sprachlichen und inhaltlichen Aspekten.
Zeitlicher Aspekt
Der zeitliche Aspekt betrifft die Entstehung der Gig-Economy.
Der Begriff Gig-Economy kam im Jahre 2009 in den USA auf. Er steht in Verbindung mit der Finanzkrise 2008, als viele Arbeitsplätze verloren gingen. Stattdessen entstanden Onlineplattformen wie Uber zur Vermittlung kleiner Aufträge gegen Provision. Ein Teil des Arbeitsmarktes veränderte sich zur Gig-Economy. Die Gig-Economy ist genau so alt wie die Hustle Culture.
Sprachlicher Aspekt
Der Sprachliche Aspekt befasst sich mit der Herkunft des Begriffs.
Der Begriff Gig-Economy besteht aus den englischen Teilen Gig für Auftritt und Economy für Wirtschaft. Der Begriff ist eine Analogie zum Arbeitsleben der Musikbranche. Künstler verdienen nämlich ihren Unterhalt mit wechselnden Auftritten.
Inhaltlicher Aspekt
Der inhaltliche Aspekt befasst sich mit der Struktur der Economy.
Die Gig-Economy ist ein Teil des Arbeitsmarktes. Mit dem infolge der Finanzkrise 2008 verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen bildeten sich kleine Jobs, die schnell abgearbeitet werden mussten. Sie hatten Ähnlichkeit mit den Gigs, also den wechselnden Auftritten der Künstler. Sie mussten kurzfristig an Selbstständige, Freiberufler oder geringfügig Beschäftigte vergeben werden. Diese kleinen Aufträge sind Dienstleistungen wie Übersetzungen, Kurierfahrten oder Hausputz, um nur drei Beispiele zu nennen.
Struktur
Die Struktur der Gig-Economy ist durch die Gigs gekennzeichnet.
Sie sind flexible, befristete Jobs, die freiberuflich zu erledigen sind. Sie können primäre oder sekundäre Quellen der Einnahmen sein. Da Gigs kleine Aufträge sind, taugen sie zur primären Einnahmequelle nur, wenn sie kurzfristig wiederkehren. Zwar gilt der Grundsatz „Arbeit gegen Geld“. Doch genauso ist Standard „Wie gewonnen, so zerronnen“. Wenn Gigs eine primäre Einnahmequelle sein sollen, sind sie vertraglich über einen längeren Zeitraum festzuschreiben.
Für Gigs als sekundäre Einnahmequelle sind solche Vorsichtsmaßnahmen nicht erforderlich.
Zur Struktur der Gig-Economy gehört auch ihre Volatilität. Gigs sind nämlich keine Arbeitsplätze im klassischen Sinn. Die Gig-Economy ist ein Arbeitsmarkt ohne Sicherheit des Arbeitsplatzes.
Sicherung der Einkommen in der Gig-Economy
Die Sicherung der Einkommen in der Gig-Economy ist auf die Dynamik der Gigger angewiesen; denn gemeinsam ist den Gigs, dass sich der Lebensunterhalt nur aus den Einnahmen von Gigs in größerer Zahl bestreiten lässt. Da der Wert der Gigs unterschiedlich ist, lässt sich ihre Zahl nicht generell festlegen.
Entwicklung der Gig-Economy
Die Entwicklung der Gig-Economy ist eine Erfolgsgeschichte eigener Art. Nicht nur der Fortfall fester Arbeitsplätze während der Finanzkrise 2008 begünstigte die Gig-Economy.
Die Wirtschaft erkannte die Vorteile des Ausgliederns von Arbeit. Gigger sind keine Arbeitnehmer. Das Arbeitsrecht gilt nur eingeschränkt.
Auch Gigger sehen die Vorteile der Gig-Economy. Sie können nach den Merkmalen der Hustle Culture unbegrenzt tätig werden.
Der Aufschwung der Gig-Economy erreichte in den USA 4,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2019.
Problematik der Gig-Economy
Die Problematik der Gig-Economy beruht auf unterschätzten Eigenschaften.
Die schier unbegrenzten Möglichkeiten der Annahme von Gigs gaukeln ein unbegrenztes Einkommen vor. Unterstützt wird dieser Eindruck durch Coaches, die im Internet ihre Dienste zur Ausbildung in Gig-Economy anbieten. Sie erwecken die Geldgier zum Ansporn.
Unterschätzt wird die Hektik, die mit der Akquisition von kleinen Gigs verbunden ist. Dadurch entsteht psychischer Druck.
Nicht beachtet wird auch die Notwendigkeit unterschiedlichen Fachwissens, das für die Bearbeitung von Gigs benötigt wird. Die Aufträge sind zwar klein, verlangen aber nach einer qualifizierten Bearbeitung. Je unterschiedlicher die Gigs sind, desto breiter muss das Bearbeitungswissen sein. Wer es nicht hat, wird nicht mehr beauftragt.
Der benötigte Zeitaufwand zur Abwicklung von Gigs wird oft als „unglaublich hoch“ angegeben. Der Erlös steht dazu in keinem positiven Verhältnis. Insbesondere verhindert der an einen Gig gebunden Zeitaufwand die Akquisition lukrativerer anderer Gigs.
Gesundheitliche Nachteile der Gig-Economy sind mit den Belastungen durch die Hustle Culture vergleichbar.
Zusammenfassung zu Gig-Economy ./. Act Your Wage
Die Gig-Economy entstand in Folge der Finanzkrise 2008 in den USA. Sie ist der Teil des Arbeitsmarktes, der sich mit kleinen Aufträgen befasst. Diese Aufträge heißen Gigs, entlehnt dem Begriff für Auftritte von Künstlern. Gigs können Einnahmequellen unterschiedlicher Art sein. Gigger müssen ihre Gigs strukturieren, damit sie ihren Lebensunterhalt mit ihnen bestreiten können. Die Entwicklung der Gig-Economy ist gigantisch. Problematisch sind ihre unterschätzten Eigenschaften. Die Gig-Economy ist kein Markt der unbegrenzten Möglichkeiten. Gier ist unangebracht. Fachwissen und Zeitaufwand sind nicht zu unterschätzen. Hektik und die der Hustle Culture zugeschriebenen Nachteile sind nicht von der Hand zu weisen. Deshalb antwortet Act Your Wage der Gig-Economy mit Vorschlägen, die deren Nachteile ausgleichen und zu einem besseren Arbeitsleben führen.
Act Your Wage ./. Hustle Culture ./. Gig-Economy
Act Your Wage ist ein Gegenentwurf zur Hustle Culture und zur Gig-Economy.
Gesundheitliche Nachteile
Gesundheitliche Nachteile der Beschäftigten können bei der Hustle Culture und bei der Gig-Economy durch Überbeanspruchung auftreten.
Sie werden vom Act Your Wage nicht nur nicht in Kauf genommen; sondern sie sollen gerade durch einen Ausgleich von Arbeit und Lohn verhindert werden. Der Lohn schränkt die Arbeit auf das vertragliche Maß ein. Sollte der Arbeitsvertrag Belastungen des Arbeitnehmers wie Burnout zulassen, wirkt der Act Your Wage auch dagegen.
Wirtschaftliche Nachteile
Wirtschaftliche Nachteile ergeben sich bei der Hustle Culture und vor allem bei der Gig-Economy; denn Leistungsträger unter den Beschäftigten nutzen ihre Kapazität zu ständigen lukrativen Stellenwechseln. Der mit besseren Konditionen ausgestattete Arbeitsplatz wird zum Feind des augenblicklichen Jobs. Er lädt zum Positionswechsel ein, indem er an den Egoismus der Beschäftigten appelliert. So fördert er einen schädlichen gesellschaftlichen Opportunismus im Arbeitsleben. Die Generation Z nutzt diese Entwicklung bereits aus.
Gegen wirtschaftliche Nachteile wie den schädlichen Opportunismus wendet sich der Act Your Wage. Er fördert die Stabilität des Jobs, indem er auf einen Ausgleich von Arbeit und Entlohnung dringt. Ein Stellenwechsel fördert diesen Ausgleich nicht, sondern verlagert ihn nur auf die nächste Position. Act Your Wage trägt also zur Stabilität der Wirtschaft bei.
Zusammenfassung zu Act Your Wage ./. Hustle Culture ./. Gig-Economy
Der Act Your Wage steht im Widerspruch zur Hustle Culture und Gig-Economy. Er bekämpft die gesundheitlichen Nachteile des Arbeitslebens. Er sorgt für einen Ausgleich von Arbeit und Lohn gemäß Arbeitsvertrag. Wenn dieser arbeitsvertragliche Ausgleich gesundheitliche Probleme für den Arbeitnehmer beinhaltet, besteht Act Your Wage auf dem Ausgleich der gesundheitlichen Nachteile.
Wirtschaftlichen Nachteilen wie Egoismus und Opportunismus im Arbeitsleben begegnet der Act Your Wage durch Ausblenden. Er konzentriert sich auf den Ausgleich im aktuellen Job. Ein Stellenwechsel ist für den Arbeitnehmer nicht hilfreich. So trägt der Act Your Wage zur Stabilisierung des Arbeitslebens bei.
Act Your Wage ./. Quiet Quitting ./. Well Being
Act Your Wage steht zu Quiet Quitting und zu Well Being in besonderen Beziehungen.
Act Your Wage ./. Quiet Quitting
Die Abgrenzung des Act Your Wage zum Quiet Quitting liegt in der Aktivität des Beschäftigten.
Act Your Wage ist die aktive Aufforderung an den Arbeitnehmer, seine eigene Arbeit ins Verhältnis zu seinem Einkommen zu setzen. Im Quiet Quitting wartet er durch Dienst nach Vorschrift passiv den Eintritt dieses Verhältnisses ab. Dieses Abwarten schlägt in eine Aktivität des Unterlassens um, sofern der Arbeitgeber insolvenzgefährdet wird.
Eine Erweiterung des Arbeitsbereichs erfolgt im Act Your Wage nicht ohne Zustimmung des Arbeitnehmers. Eine Erhöhung des Einkommens ist nicht unbedingt notwendig; sondern es kommt allein auf die Mitbestimmung gegenüber dem Arbeitgeber an. Eine berufliche Karriere wird in Act Your Wage berücksichtigt.
Act Your Wage – Mittelweg zwischen Quiet Quitting und Well Being
Act Your Wage ist ein Mittelweg zwischen Quiet Quitting und Well Being. Er passt das Einkommen der geforderten Arbeitsleistung an.
„Handle so, wie es dein Lohn vorgibt.“, ist eine Formulierung, die nach oben wie nach unten offen ist. Steigendem Lohn kann wachsende Arbeitsleistung folgen, sinkendem Lohn schwindende Arbeitslust. Quiet Quitting lässt die Öffnung nach oben nicht zu. Well Being schließt die Öffnung nach unten aus. Der Mittelweg des Act Your Wage ist eine Orientierung zwischen beiden Polen.
Call-to-Action
Zur weiteren Lektüre sind die Blog-Beiträge
- “Quiet Quitting (1) – Act Your Wage – Well Being – Schöne neue Welt”
- “Quiet Quitting – Act Your Wage (2) – Well Being – Schöne neue Welt”
- “Quiet Quitting – Act Your Wage – Well Being – Schöne neue Welt (4)”
zu empfehlen.
Fazit
Act Your Wage ist eine neue Art der Erfüllung eines Arbeitsvertrages. Der Arbeitnehmer hat darauf zu achten, dass sich Einkommen und Arbeitseinsatz die Waage halten. Doch wirkt Act Your Wage unterschiedlich bei hochbezahlten Arbeitskräften und bei Geringverdienern.. Er setzt im Gegensatz zum passiven Unterlassen beim Quiet Quitting aktives Handeln des Beschäftigten voraus. Schwindende Arbeitslust ist gerade nicht gefordert. Sie ist sogar hinderlich, wenn eine Erweiterung des Arbeitsplatzes ansteht.
Zur näheren Erläuterung des Act Your Wage bieten sich die Darstellungen der Hustle Culture und der Gig-Economy an. Beide Verhaltensweisen sind Erzeugnisse der Finanzkrise des Jahres 2008. Sie erfreuen sich immer noch steigender Beliebtheit und eines immensen Zuwachses. Ihr Credo ist, dass Arbeit sich lohnen soll und harte Arbeit zu Luxus führt, koste es, was es wolle. Die tragenden Charaktereigenschaften der Beschäftigten sind Egoismus und Opportunismus.
Act Your Wage setzt gegenüber Hustle Culture und Gig-Economy auf Zurückhaltung der Arbeit; denn das Leben besteht nicht nur aus Arbeit. Deshalb fordert er einen Ausgleich von Arbeit und Lohn sowie gesundheitliche Schonung der Beschäftigten. Act Your Wage wirkt wie eine Waage zwischen Arbeit und Einkommen. Er ist ein Mittelweg zwischen Quiet Quitting und Well Being.
Fortsetzung am 03.04.2023 mit „Schöne neue Welt“ (4)